APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ensmittel von den höchstmöglichen Belastungen ausgeht. Solche Belastungen führen unter normalen<br />
Umständen nicht zu erhöhten Bleikonzentrationen mit klinischen Symptomen, da sie durch die Ausscheidung<br />
entsprechend kompensiert werden. Erhöhte Bleikonzentrationen bei Kindern sollten allerdings<br />
Anlaß für eine erhöhte Aufmerksamkeit sein. Hier besteht das Risiko einer chronischen Vergiftung,<br />
da die neurotoxische Wirkung bei Kindern bei niedrigeren Konzentrationen als bei Erwachsenen<br />
auftreten können. Wegen der verminderten Elimination besteht auch für Personen, die an einer<br />
Einschränkung der Nierenfunktion leiden, ein höheres Risiko des Auftretens höherer Bleikonzentrationen<br />
mit entsprechenden klinischen Symptomen.<br />
Die Anstrengungen, die Bleibelastung für die Bevölkerung zu vermindern, müssen weiter vorangetrieben<br />
werden. Auf nationaler Ebene kann die Verwendung nicht-bleihaltiger Trinkwasserrohre<br />
hierzu beitragen. Darüber hinaus sollten Maßnahmen (auch international) zur Verringerung der Freisetzung<br />
von Blei bei Arbeitsprozessen, besonders bei der Verhüttung ergriffen werden, um den Eintrag<br />
in die Umwelt über diesen Weg zu minimieren.<br />
3.9.1.2 Quecksilber<br />
Die natürliche Emission von Quecksilber in die Umwelt erfolgt weltweit vor allem durch Vulkanismus,<br />
Verwitterung von Gesteinen und Entgasung der Erdkruste. Aber auch die Menschen selbst haben<br />
durch industrielle Produktionen, Energiegewinnung und den Gebrauch und die Beseitigung von<br />
Konsumprodukten (z.B. Batterien) einen erheblichen Anteil an der Freisetzung von Quecksilber in die<br />
Umwelt.<br />
Quecksilber kann in elementarer metallischer Form oder in verschiedenen Verbindungen vorliegen,<br />
die auf den menschlichen Organismus unterschiedliche Wirkungen zeigen:<br />
− elementares Quecksilber in flüssigem oder dampfförmigem Zustand<br />
− anorganische Quecksilberverbindungen (Quecksilbersalze)<br />
− organisch gebundenes Quecksilber (insbesondere Methyl-Quecksilber).<br />
Insbesondere durch den Fischverzehr ist eine erhöhte Belastung des menschlichen Organismus mit<br />
Methyl-Quecksilber gegeben und kann zu einer täglichen Quecksilberaufnahme von mehreren mg<br />
führen. Aber eine gesundheitliche Beeinträchtigung ist dadurch nicht zu erwarten. Die durchschnittliche<br />
Quecksilberaufnahme (Duplikatstudie des UBA) liegt in Deutschland bei ca. 7 µg/Tag. Desweiteren<br />
kann eine dauernde Quecksilberaufnahme durch Freisetzung aus Amalgamfüllungen in den<br />
menschlichen Körper mit Werten von bis zu 3 µg festgestellt werden. Eine Aufnahme von Quecksilberverbindungen<br />
durch die Haut ist durch die Anwendung von quecksilberhaltigen Wunddesinfektionsmitteln<br />
oder -Salben möglich; deren Anwendung hat aber in Deutschland heute nur noch eine<br />
untergeordnete Bedeutung.<br />
Die Tabelle 9 zeigt die aus den Ergebnissen des Umwelt-Surveys 1990/92 gewonnen Referenzwerte<br />
(Hintergrundbelastung der Deutschen Bevölkerung) und die zur Einschätzung des gesundheitlichen<br />
Risikos festgelegten HBM-Werte für Quecksilbergehalte (HG) im Blut und Urin. Die Messung von<br />
162