APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
und in einer Teilstichprobe Pyrethroide im Hausstaub) analysiert. In der Wohnraumluft wurden in<br />
einer Unterstichprobe 50 - 70 leichtflüchtige Substanzen sowie Formaldehyd bestimmt und in den<br />
Nahrungsmitteln zusätzlich zu den genannten Spurenelementen auch Nitrit und Nitrat.<br />
Durchführung der Feldstudie: Die Organisation und Durchführung der Feldarbeit der Umwelt-<br />
Surveys erfolgte in Anbindung an die Gesundheits-Surveys. Die Fragebogenerhebungen und die<br />
Probenahmen incl. Aufstellung des Staubsammelbechers sollten je Erhebung möglichst ein Kalenderjahr<br />
andauern, um saisonale Effekte auszugleichen. Geeignete Routenpläne sollten gewährleisten,<br />
daß regionale Effekte nicht durch saisonale Einflüsse überlagert werden,<br />
Datenauswertung und Darstellung: Der Schwerpunkt der statistischen Datenauswertung ist im<br />
Hinblick auf das Hauptziel der Umwelt-Surveys die Ermittlung und Aktualisierung repäsentativer<br />
Daten über die bestehenden Schadstoffbelastungen der deutschen Wohnbevölkerung. Das bedeutet,<br />
daß die Verteilungen der Stoffe in den jeweiligen Medien sowohl für die Bevölkerung in Deutschland<br />
als auch für die Bevölkerung in den alten und neuen Ländern tabellarisch unter Angabe diverser<br />
statistischer Kennwerte dargestellt werden. Darüber hinaus werden die Verteilungen unterteilt nach<br />
Lebensalter, Geschlecht, Gemeindegrößenklassen, Rauchstatus, Schulabschluß, Berufstätigkeit und<br />
nach stoffspezifischen Merkmalen, die von allgemeinem Interesse bzw. bereits in der Literatur beschrieben<br />
sind (z.B. Quecksilbergehalt im Urin nach der Anzahl der Zähne mit Amalgamfüllungen,<br />
Bleigehalt im Blut nach der täglichen Aufenthaltszeit in motorisierten Fahrzeugen). Eine Publikation<br />
der Substanzgehalte in Blut, Urin, Haaren, Trinkwasser und Hausstaub der deutschen Wohnbevölkerung<br />
in den Jahren 1990/92 incl. textlicher Interpretationen und eines Vergleichs mit der internationalen<br />
Literatur erfolgt themenorientiert in einer Schriftenreihe des Instituts für Wasser-, Boden- und<br />
Lufthygiene des Umweltbundesamtes.<br />
Zusammenfassende Bewertung: Die Ergebnisse tragen entscheidend zu einer bundeseinheitlichen<br />
Vorgehensweise bei Bewertungsfragen bei. So konnte die Kommission „Human-Biomonitoring“ des<br />
Umweltbundesamtes insbesondere aufgrund der Daten des Umwelt-Surveys Referenzwerte für Blei<br />
im Blut, Cadmium im Blut und Urin, Quecksilber im Blut und Urin, PCP im Blut und Urin und PCB<br />
im Blut festlegen. Eine Teilstichprobe der Probanden sammelte ein 24h-Duplikat der verzehrsfertigen<br />
Nahrung einschließlich der Getränke und führte ein dazugehöriges 24h-Protokoll über Art und Menge<br />
der verzehrten Nahrung. Wesentliches Ziel war es, durch die Analyse der Duplikate die Menge der<br />
zugeführten Schadstoffe zu bestimmen. Die Durchführung von Diet-History-Interviews an derselben<br />
Teilstichprobe lieferte darüber hinaus Daten zum Ernährungsverhalten in den zurückliegenden 4<br />
Wochen und ermöglichte einen Vergleich der Aussagequalität von Ergebnissen verschiedener Ernährungserhebungsmethoden<br />
(24h-Protokoll, Diet-History-Interview, Food Frequency aus dem NUS-<br />
Fragebogen). Neben der Bereitstellung von Vergleichs- und Referenzwerten konnten mit den Daten<br />
der Umwelt-Surveys erstmalig auf repräsentativer Basis ein Rückgang von Belastungen für die Bevölkerung<br />
der alten Bundesländer quantifiziert bzw. die an kleineren Studien beobachteten Trends<br />
bestätigt werden. Hierzu gehören z.B. der Rückgang der Bleigehalte im Blut als Folge des Benzin-<br />
Blei-Gesetzes, der Rückgang der Cadmium-Belastung infolge der Auswirkungen emissionsmindernder<br />
Maßnahmen und der Klärschlammverordnung und der Rückgang der PCP-Belastung<br />
infolge industrieller Selbstbeschränkung und der PCP-Verbotsverordnung. Untersuchungen wie die<br />
79