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APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)

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vor allem seit den 50er Jahren weltweit in großen Mengen hergestellt und vorwiegend in hoch industrialisierten<br />

Ländern verwendet. Aufgrund ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften (chemisch<br />

inert, schlecht elektrisch leitend und praktisch nicht brennbar) wurden PCB weltweit in Kondensatoren-<br />

und Transformatorenöl, elektrischen Isolierflüssigkeiten, Hydraulikflüssigkeiten, Schmiermitteln,<br />

Weichmachern etc. eingesetzt. Kommerzielle PCB-Produkte und auch Umweltproben enthalten stets<br />

komplexe Gemische von PCB-Einzelsubstanzen, genannt Kongenere. Chemisch lassen sich insgesamt<br />

209 Kongenere unterscheiden, von denen ca. 130 in der Umwelt nachgewiesen werden. Die Toxizität<br />

der PCB-Gemische ist von der Kongenerenzusammensetzung abhängig und wird von der Art der<br />

Chlorsubstitution der einzelnen Kongenere beeinflußt. PCB, die in ortho-Position zur Verknüpfungsstelle<br />

nicht substituiert sind, werden als coplanare PCB-Kongenere bezeichnet. Ihre Toxizität scheint<br />

um ein Vielfaches höher zu sein als die der mengenmäßig am häufigsten vorkommenden PCB-<br />

Kongenere.<br />

PCB und Gesundheit<br />

PCB sind außergewöhnlich stabil, werden im ökologischen Kreislauf nur wenig abgebaut und sind<br />

inzwischen in fast allen Umweltmedien nachzuweisen. Für die Belastung des Menschen sind Lebensmittel<br />

tierischer Herkunft (Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte) von größter Bedeutung. Im<br />

Menschen (Blut, Fettgewebe, Frauenmilch) werden vorwiegend die höher chlorierten Verbindungen<br />

gefunden, da beim Durchgang durch die Nahrungskette eine Anreicherung der lipophilen PCB stattfindet,<br />

die überwiegend die höher chlorierten betrifft, während die niedrig chlorierten PCB zu einem<br />

großen Teil abgebaut werden.<br />

Die Zusammensetzung der PCB, die in solchen Proben gefunden werden, unterscheidet sich deutlich<br />

vom Muster der kommerziellen PCB-Produkte, denn beim Durchgang durch die Nahrungskette findet<br />

eine Anreicherung der lipophilen PCB statt, die überwiegend die höher chlorierten Kongenere betrifft,<br />

während die niedrig chlorierten PCB zu einem großen Teil abgebaut werden. Dies ist der Hauptgrund,<br />

weshalb auch im Menschen (Blut, Fettgewebe, Frauenmilch) vorwiegend die höher chlorierten Verbindungen<br />

gefunden werden.<br />

Die Anwendung von PCB in sogenannten offenen Systemen wurde 1978 verboten; 1983 wurde die<br />

industrielle Produktion von PCB eingestellt und 1989 das Inverkehrbringen - einschließlich der Importe<br />

- durch die PCB-, PCT-, VC-Verbotsverordnung vom 18. Juli 1989 vollständig verboten. Weitere<br />

Gesetze und Verordnungen betreffen Abfälle und die Entsorgung, wie z.B. Sammlung oder Auflagen<br />

für Abfälle (Altöl, Papier, Klärschlamm) und die ordnungsgemäße Beseitigung von PCB. In der<br />

Schadstoff-Höchstmengenverordnung von 1988 sind für PCB in Lebensmitteln, die den weitaus<br />

wichtigsten Belastungspfad für den Menschen darstellen, Höchstmengen auf der Grundlage der Untersuchung<br />

von 6 Einzelkongeneren festgelegt, bei deren Überschreiten Lebensmittel nicht mehr in<br />

den Verkehr gebracht werden dürfen. Weiterhin unterliegen PCB auch Grenzwerten in der Trinkwasserverordnung.<br />

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