APUG-Dokumentation Vollversion (PDF)
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Umwelt-Surveys geben aber auch frühzeitig Hinweise auf einen tendenziellen Belastungsanstieg, der<br />
möglicherweise auf Substitutionsmaßnahmen zurückzuführen ist. Als ein Beispiel dafür kann die<br />
Erhöhung der Werte für Pyrethroide im Hausstaub angesehen werden, die von 1985/86 zu 1990/92 zu<br />
beobachten war.<br />
Ferner wurden bei einigen Prozent der Bevölkerung deutlich erhöhte Schadstoffbelastungen beobachtet,<br />
so daß - falls die Belastungen einen dauerhaften Zustand darstellen - eine gesundheitliche<br />
Gefährdung nicht auszuschließen ist. Auf der Basis der Umweltsurveydaten ergab sich die Notwendigkeit<br />
weiterer Maßnahmen zur Verminderung bestimmter Belastungen im Sinne des vorbeugenden<br />
Gesundheitsschutzes, wie z.B.<br />
− der Austausch von Bleirohren der Trinkwasserinstallation,<br />
− die weitere Reduzierung der durch den Kfz-Verkehr bedingten Blei- und Benzolimmission, der<br />
Ersatz noch bestehender Holz-/Kohleöfen-Heizungen in Ballungsgebieten durch schadstoffarme<br />
Heizsysteme,<br />
− die weitere Reduzierung der Lösemittelanteile in Farben, Lacken, Klebern, Druckerzeugnissen,<br />
− die Reduzierung des Umganges mit und die Kennzeichnung von biozidhaltigen Produkten<br />
− die weitere Verringerung des Gebrauches von Amalgam in der Zahnmedizin, insbesondere bei<br />
Kindern.<br />
Dieses Ergebnis spiegelt die Zeit bis 1992 wider. Zwischenzeitlich wurden entsprechende Maßnahmen<br />
eingeleitet. Beispielsweise ist seit 1997 in Deutschland nur noch bleifreies Benzin erhältlich<br />
(siehe Kapitel 3).<br />
Hohe Expositionen am Arbeitsplatz gegenüber physikalischen und chemischen Noxen kommen erfreulicherweise<br />
immer seltener vor. Dennoch wurde der Arbeitsplatz, insbesondere bei einigen flüchtigen<br />
organischen Verbindungen, als wesentlicher Belastungsfaktor ermittelt, so daß auch hier Minimierungsmaßnahmen<br />
weiterhin angezeigt bleiben.<br />
Neben den Minimierungsmöglichkeiten durch administrative Regelungen sind verstärkte Verbraucherinformationen<br />
angezeigt, damit individuelle Verhaltensänderungen zur Expositionsminderung beitragen<br />
können. Wie die Ergebnisse der Umwelt-Surveys verdeutlichen, sind der Tabak- und Alkoholkonsum<br />
eine wesentliche Belastungsquelle. Aufklärungsarbeit ist aber auch erforderlich für im Haushalt<br />
verwendete Chemikalien und Produkte, wie z.B. Reinigungsmittel oder lösemittelhaltige Hobbymaterialien.<br />
Für die gesundheitsbezogene Umweltberichterstattung des Bundes bilden die Ergebnisse der<br />
Umwelt-Surveys zur korporalen Belastung und zum Schadstoffgehalt des Trinkwassers die derzeit<br />
wichtigste Grundlage. Ähnliches gilt auch für flüchtige organische Verbindungen im Innenraum und<br />
für die Hausstaubbelastung mit Schwermetallen und Bioziden. Aus Mangel an soliden repräsentativen<br />
Daten über die tatsächlich mit Trinkwasser und Nahrung aufgenommenen Schadstoffmengen mußten<br />
Risikoabschätzungen bisher konservativ vorsichtig vorgenommen werden. Die Daten des Umwelt-<br />
Surveys ermöglichen nun realistischere Angaben über Zufuhrraten von einigen Schadstoffen und<br />
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