Johannisburger r Heimatbrief 2002 - Familienforschung S c z u k a

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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V
auf Tischen Kaffee, Tee, Kuchen, belegte
Brote und Alkohol hingestellt. Nach dem
Essen begannen Erinnerungsgespräche
und Gesänge.
Die Kreuzofener Altenteiler schafften sich
schon zu Lebzeiten Eichensärge an, die
auf dem Boden des Hauses standen! Sie
wollten nach harter Arbeit in einem guten
Sarg beerdigt werden. Darauf legten sie
großen Wert!
Die Begräbnisfeierlichkeiten bei den masurisch
sprechenden „Gromadkis“ waren
insbesondere vom festen Glauben an die
„Himmliche Heimat“ getragen. Die Seele
dieser schwer arbeitenden Menschen war
Wilder Gänse Schrei,
Herbst, Kartoffelfeuer,
Kranich zieht vorbei.
Uferloses Weiß,
Winter eisigkalt.
Rauhe Krähenstimmen
klagen aus dem Wald.
Weiße Anemonen,
zartes Birkengrün,
Regenvögel rufen,
Maiglöckchen blühn.
Nebel auf der Wiese,
Storch auf einem Bein,
Mücken überm Wasser,
Abendsonnenschein.
Johannisburger Heimatbrief 2002
Erinnerung an Masuren
von Waltraud Fabisch-Rynek
in ihrer natürlichen Frömmigkeit in der pietistischen
Erweckungsbewegung verwurzelt.
Deshalb ließen sie allen Dörflern dieselbe
Hilfe und dieselbe Achtung angedeihen:
Die üblichen menschlichen Laster,
viel übermäßiger Alkoholgenuss und andere
Unmoral waren ihnen fremd! Ihr gesamtes
Leben und ihr tägliches Verhalten
waren ganz auf den Segen Gottes und die
Einhaltung der 10 Gebote abgestellt!
Diese masurisch-dörfliche Kultur mit ihrer
jahrhundertealten Tradition, Geschichte
und den oft seltsam anmutenden Eigenarten
ist 1945 ausgestorben, zu Grabe getragen
worden. Es gibt sie nicht mehr!
Korn wiegt sich im Winde,
Regen tropft ins Moos,
duftend blüht die Linde,
Himmel wolkenlos.
Enten auf dem Weiher,
Schnitter auf dem Feld,
Habicht, Kiebitz, Reiher,
bunte Vogelwelt.
Amsel im Holunder,
Drossel im Gesträuch,
Rauch aus altem Feuer
spiegelt sich im Teich.
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