Johannisburger r Heimatbrief 2002 - Familienforschung S c z u k a
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V<br />
HILFE FÜR DEUTSCHE<br />
ZWANGSARBEITER<br />
Landsmannschaft Ostpreußen beginnt<br />
mit Erfassung der Opfer<br />
Die Landsmannschaft Ostpreußen hat in<br />
Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis<br />
Deutsche Zwangsarbeiter (AKDZ) begonnen,<br />
die deutschen Opfer von Zwangsund<br />
Sklavenarbeit während des Zweiten<br />
Weltkrieges und in den Folgejahren zu erfassen.<br />
Zweck der Erfassungsmaßnahme ist es in<br />
erster Linie, die öffentliche Diskussion über<br />
die Behandlung der deutschen Opfer anzuregen.<br />
Bisher waren es eher Ausnahmesituationen,<br />
in denen auf deutsche Zwangsarbeiter<br />
hingewiesen wurde. So hat beispielsweise<br />
der CSU-Bundestagsabgeordnete<br />
Hans-Peter Uhl bei der Bundestagsdebatte<br />
über das Gesetz zur Errichtung<br />
des Entschädigungsfonds für NS-Zwangsarbeiter<br />
das Projekt als einseitig gerügt.<br />
Auch prangerte er die Nichtbeachtung des<br />
schweren Schicksals der deutschen<br />
Zwangsarbeiter an.<br />
Die Landsmannschaft Ostpreußen möchte<br />
die Versäumnisse der Politik im Rahmen<br />
ihrer Möglichkeiten aufarbeiten. Ziel ist es,<br />
die öffentliche Debatte über den Umgang<br />
mit den Opfern im eigenen Volke anzuregen<br />
und dazu beizutragen, die offenen<br />
Fragen vernünftig und würdig zu lösen.<br />
Es kann nicht sein, daß deutsche Kriegsgefangene<br />
und Zivilisten, die zum Teil noch<br />
bis 1954 / 55 in sibirischen Gruben durch<br />
Zwangsarbeit, Vergewaltigungen und Folter<br />
schwere gesundheitliche Schäden erlitten<br />
haben, die als Zwangsarbeiter in Frankreich<br />
Erz und Kohle fördern mußten, oder<br />
solche, die in schlesischen Kohlegruben<br />
für Polen Zwangsarbeit geleistet haben -<br />
daß all diese Menschen von jeglicher Debatte<br />
über Entschädigung oder andere<br />
Maßnahmen von vornherein ausgeschlossen<br />
bleiben. Hier wird in der Öffentlichkeit<br />
verkannt, daß es in erster Linie Heimatvertriebene<br />
sind, die nach der Enteignung<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2002</strong><br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
und vor der Vertreibung nach Westen zunächst<br />
in den Osten zur Zwangsarbeit verschleppt<br />
wurden. Neben den Kriegsgefangenen<br />
waren es rund 500 000 deutsche<br />
Zivilisten aus den Oder-Neiße-Gebieten,<br />
30 000 Sudetendeutsche und 160 000<br />
Deutsche aus Südosteuropa. Das Zwangsarbeiter-Schicksal<br />
hat bei den meisten<br />
Opfern, die ihre Marter überlebt haben, bis<br />
heute gesundheitliche und seelische<br />
Dauerschäden hinterlassen. Auch aus diesem<br />
Grunde muß der politischen Ignoranz<br />
in Berlin entgegengewirkt werden.<br />
Schneiden Sie den Fragebogen bitte aus<br />
oder kopieren und verteilen Sie ihn.<br />
Die ausgefüllten Fragebogen senden Sie<br />
bitte an den vorgegebenen Adressaten.<br />
B. Knapstein<br />
Aus: „Ostpreußenblatt”<br />
NICHT AUFRECHNEN,<br />
ABER ERINNERN!<br />
Hans-Peter Uhl zur Zwangsarbeiter-Problematik<br />
Der Weg für die Entschädigung ehemaliger<br />
Zwangsarbeiter ist nun frei. Nachdem<br />
die Sammelklagen in den USA abgewiesen<br />
wurden und die Frage der Rechtssicherheit<br />
im Bundestag - mit der Feststellung<br />
ausreichender Rechtssicherheit für<br />
deutsche Unternehmen am 30. Mai 2001 -<br />
geklärt wurde, kommt das Stiftungsgesetz<br />
in Gestalt von Auszahlungen zur Anwendung.<br />
Zu Recht trägt die Stiftung den Titel „Erinnerung,<br />
Verantwortung, Zukunft“, denn<br />
ohne Erinnerung und Übernahme der Verantwortung<br />
für das Geschehene kann es<br />
keine gedeihliche Zukunft geben, kein friedliches<br />
Miteinander unter Nachbarn. Wir<br />
beweisen durch sie erneut unsere Verantwortung<br />
vor der historischen Wahrheit. Der<br />
deutsche Staat und die deutsche Wirtschaft<br />
wollen mit dieser Stiftung die bereits geleisteten<br />
Wiedergutmachungszahlungen<br />
noch einmal ergänzen, um dadurch ein<br />
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