28.08.2013 Aufrufe

Johannisburger r Heimatbrief 2002 - Familienforschung S c z u k a

Johannisburger r Heimatbrief 2002 - Familienforschung S c z u k a

Johannisburger r Heimatbrief 2002 - Familienforschung S c z u k a

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V<br />

HILFE FÜR DEUTSCHE<br />

ZWANGSARBEITER<br />

Landsmannschaft Ostpreußen beginnt<br />

mit Erfassung der Opfer<br />

Die Landsmannschaft Ostpreußen hat in<br />

Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis<br />

Deutsche Zwangsarbeiter (AKDZ) begonnen,<br />

die deutschen Opfer von Zwangsund<br />

Sklavenarbeit während des Zweiten<br />

Weltkrieges und in den Folgejahren zu erfassen.<br />

Zweck der Erfassungsmaßnahme ist es in<br />

erster Linie, die öffentliche Diskussion über<br />

die Behandlung der deutschen Opfer anzuregen.<br />

Bisher waren es eher Ausnahmesituationen,<br />

in denen auf deutsche Zwangsarbeiter<br />

hingewiesen wurde. So hat beispielsweise<br />

der CSU-Bundestagsabgeordnete<br />

Hans-Peter Uhl bei der Bundestagsdebatte<br />

über das Gesetz zur Errichtung<br />

des Entschädigungsfonds für NS-Zwangsarbeiter<br />

das Projekt als einseitig gerügt.<br />

Auch prangerte er die Nichtbeachtung des<br />

schweren Schicksals der deutschen<br />

Zwangsarbeiter an.<br />

Die Landsmannschaft Ostpreußen möchte<br />

die Versäumnisse der Politik im Rahmen<br />

ihrer Möglichkeiten aufarbeiten. Ziel ist es,<br />

die öffentliche Debatte über den Umgang<br />

mit den Opfern im eigenen Volke anzuregen<br />

und dazu beizutragen, die offenen<br />

Fragen vernünftig und würdig zu lösen.<br />

Es kann nicht sein, daß deutsche Kriegsgefangene<br />

und Zivilisten, die zum Teil noch<br />

bis 1954 / 55 in sibirischen Gruben durch<br />

Zwangsarbeit, Vergewaltigungen und Folter<br />

schwere gesundheitliche Schäden erlitten<br />

haben, die als Zwangsarbeiter in Frankreich<br />

Erz und Kohle fördern mußten, oder<br />

solche, die in schlesischen Kohlegruben<br />

für Polen Zwangsarbeit geleistet haben -<br />

daß all diese Menschen von jeglicher Debatte<br />

über Entschädigung oder andere<br />

Maßnahmen von vornherein ausgeschlossen<br />

bleiben. Hier wird in der Öffentlichkeit<br />

verkannt, daß es in erster Linie Heimatvertriebene<br />

sind, die nach der Enteignung<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2002</strong><br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

und vor der Vertreibung nach Westen zunächst<br />

in den Osten zur Zwangsarbeit verschleppt<br />

wurden. Neben den Kriegsgefangenen<br />

waren es rund 500 000 deutsche<br />

Zivilisten aus den Oder-Neiße-Gebieten,<br />

30 000 Sudetendeutsche und 160 000<br />

Deutsche aus Südosteuropa. Das Zwangsarbeiter-Schicksal<br />

hat bei den meisten<br />

Opfern, die ihre Marter überlebt haben, bis<br />

heute gesundheitliche und seelische<br />

Dauerschäden hinterlassen. Auch aus diesem<br />

Grunde muß der politischen Ignoranz<br />

in Berlin entgegengewirkt werden.<br />

Schneiden Sie den Fragebogen bitte aus<br />

oder kopieren und verteilen Sie ihn.<br />

Die ausgefüllten Fragebogen senden Sie<br />

bitte an den vorgegebenen Adressaten.<br />

B. Knapstein<br />

Aus: „Ostpreußenblatt”<br />

NICHT AUFRECHNEN,<br />

ABER ERINNERN!<br />

Hans-Peter Uhl zur Zwangsarbeiter-Problematik<br />

Der Weg für die Entschädigung ehemaliger<br />

Zwangsarbeiter ist nun frei. Nachdem<br />

die Sammelklagen in den USA abgewiesen<br />

wurden und die Frage der Rechtssicherheit<br />

im Bundestag - mit der Feststellung<br />

ausreichender Rechtssicherheit für<br />

deutsche Unternehmen am 30. Mai 2001 -<br />

geklärt wurde, kommt das Stiftungsgesetz<br />

in Gestalt von Auszahlungen zur Anwendung.<br />

Zu Recht trägt die Stiftung den Titel „Erinnerung,<br />

Verantwortung, Zukunft“, denn<br />

ohne Erinnerung und Übernahme der Verantwortung<br />

für das Geschehene kann es<br />

keine gedeihliche Zukunft geben, kein friedliches<br />

Miteinander unter Nachbarn. Wir<br />

beweisen durch sie erneut unsere Verantwortung<br />

vor der historischen Wahrheit. Der<br />

deutsche Staat und die deutsche Wirtschaft<br />

wollen mit dieser Stiftung die bereits geleisteten<br />

Wiedergutmachungszahlungen<br />

noch einmal ergänzen, um dadurch ein<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!