Johannisburger r Heimatbrief 2002 - Familienforschung S c z u k a
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V<br />
HEIMAT IST ZUKUNFT<br />
Von Gert O. E. SATTLER<br />
Je älter man wird, um so öfter geht man<br />
innerlich in den Gärten seiner Kindheit spazieren,<br />
und es ist schön zu wissen, daß die<br />
Wege zur Heimat auch äußerlich offen und<br />
frei sind.<br />
Man kann sich überall auf der Welt zu<br />
Hause fühlen, die Heimat dagegen ist einmalig,<br />
unverwechselbar und etwas ganz<br />
Persönliches. Viele Menschen sind der<br />
Ansicht, daß es keine zweite oder dritte<br />
oder andere Heimat gibt, keine Heimat der<br />
Kindheit, des Erwachsenenseins oder Lebensabends,<br />
sondern nur eine, nämlich<br />
die Heimat. Sie ist kein Stein, sondern ein<br />
Mosaik, kein Klecks, sondern ein Bild, kein<br />
Faden, sondern ein Teppich des Vertrautseins<br />
und der Geborgenheit. Sie ist mehr<br />
als ein Raum oder Dorf, eine Straße oder<br />
Stadt in besonderer Umgebung, sie ist<br />
Ursprung.<br />
Zur Heimat gehören Vater und Mutter, Geschwister<br />
und Landsleute, Lehrer und Erzieher,<br />
Spielgefährten, Freunde und Mitschüler:<br />
Zur Heimat gehören eine bestimmte<br />
Flora und Fauna, spezielle Speisen und<br />
Getränke, besondere Geräusche und Ge-<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2002</strong><br />
rüche, Sitten, Trachten und uralter Brauch.<br />
Auch die erste Liebe gehört dazu und vieles<br />
andere mehr: Kinderlieder, Gedichte,<br />
Jugendträume, Familientage und die Gräber<br />
der Ahnen.<br />
So war es früher, und so ist es jetzt. Aber<br />
heute leben wir in einer Zeit des Zusammenwachsens<br />
der Kontinente. Moderne<br />
Kommunikationsmittel tragen wesentlich<br />
zur Völkerverständigung bei. Mauem und<br />
Grenzen fallen, Stacheldraht wird beseitigt.<br />
Die Menschen werden allmählich vom Nesthocker<br />
zum Nestflüchter. Sie bauen sich<br />
aufgrund ihres Berufes im Rahmen ihrer<br />
Mittel und Möglichkeiten dort eine Existenz<br />
auf, wo es ihnen gut geht und sie sich wohl<br />
fühlen. Das kann ein zweites, drittes oder<br />
vielfaches Zuhause sein, aber immer in der<br />
Gewißheit, den angestammten Ursprungsort,<br />
nämlich die Heimat, unbehindert erreichen<br />
zu können.<br />
Auch die Kinder und Kindeskinder dürfen<br />
ins Land ihrer Vorfahren gehen, wenn sie<br />
wissen wollen, wo ihre Eltern geboren sind<br />
und wie sie gelebt haben. Wo Frieden und<br />
Freizügigkeit herrschen, können Menschen<br />
friedlich nebeneinander und miteinander<br />
wohnen. In diesem Sinne ist Heimat Zukunft.<br />
Unterstützt<br />
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