Johannisburger r Heimatbrief 2002 - Familienforschung S c z u k a
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Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V<br />
Hochmeister Paul von Rußdorf des Deutschen<br />
Ordens andererseits so festgelegt<br />
worden, wie sie bis 1945 Bestand hatte. Ihr<br />
Verlauf wurde nochmals im Jahre 1545<br />
zwischen dem Herzog Albrecht von Preußen<br />
und König Sigismund von Polen bestätigt.<br />
Auf einer noch heute bei Prostken im<br />
Kreise Lyck stehenden Säule steht u. a. der<br />
Wortlaut „welche die Grenzen genau bestätigt<br />
und den Länderbesitz der beiden<br />
Herzöge trennt”.<br />
Hier verlief über 400 Jahre hinweg die<br />
beständigste Grenze Europas.<br />
Das Zusammentragen der angegebenen<br />
Ortsdaten aus alten Urkunden verdanken<br />
wird Dr. Heinrich Koch. In Osnabrück gebürtig,<br />
war er in unserem Kreis Volksschullehrer.<br />
Er promovierte 1954 mit der<br />
geschichtswissenschaftlichen Arbeit „Die<br />
Geschichte der Besiedlung des Kreises<br />
Johannisburg.”<br />
Die für die Bilder aus Arys und Umgebung<br />
erstellten Beschreibungen fertigte Ulrich<br />
Haffke mit großer Sachkenntnis, die Legenden<br />
für die übrigen Orte Gerhard Bosk<br />
und Gerhard Wippich.<br />
Wesentlicher Grundstein unserer Kultur<br />
stellen unsere Volksschulen dar.<br />
Von den in 114 Dörfern vorhandenen Schulen<br />
waren 58 einklassig, 44 zweiklassig,<br />
zehn dreiklassig und drei mehrklassig.<br />
Die drei Stadtschulen wurden teilweise in<br />
mehreren Zügen geführt.<br />
Das in der Kreisstadt vorhandene Realprogymnasium<br />
wurde ab 1936 zu einer Oberschule<br />
mit nachfolgender Reifeprüfung<br />
ausgebaut.<br />
In der Stadt Arys, später auch in<br />
Gehlenburg, wurden Realschulen eingerichtet.<br />
Die dörflichen Schulgebäude waren nach<br />
einem einheitlichen Bauplan erstellt worden<br />
und hatten große Schulräume mit großen,<br />
nach Süden ausgerichteten Fenstern.<br />
Im Schulhaus wohnten neben dem Schulleiter<br />
teilweise auch weitere Lehrer.<br />
Die karge Besoldung wurde in früheren<br />
Zeiten durch Naturallieferungen der Gemeinde<br />
aufgebessert. Auf dem zur Schule<br />
<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2002</strong><br />
www.Kreis-Johannisburg.de<br />
gehörigen Ackerland konnten Gemüse und<br />
Feldfrüchte angebaut, Bienenvölker gehalten<br />
werden.<br />
Ein ausführliche Beschreibung des Schulund<br />
Kirchenwesens enthält die ausführliche<br />
Kreischronik aus dem Jahre 1964 von<br />
Emil Gutzeit: „Der Kreis Johannisburg” sowie<br />
der Dokumentationsband „Heimat,<br />
umgeben von Wäldern und Seen”, von<br />
Gerhard Bosk.<br />
Mit diesem Bildband soll die Erinnerung an<br />
unsere Heimat aufrechterhalten werden.<br />
Sie lebt in unserem Herzen fort. Unsere<br />
Äcker, Höfe und Dörfer umgrenzten unseren<br />
Lebensraum und dessen Inhalt. Hierzu<br />
gehörten unsere Arbeit, unser Feierabend,<br />
unsere Nachbarn und Freunde.<br />
Nach mehr als 50 Jahren der Trennung ist<br />
die Liebe und Zuneigung zu ihnen in keiner<br />
Weise gemindert. Vieles ist heute uns in<br />
unserem Bewusstsein wertvoller geworden.<br />
Selbst die gelegentlichen, möglichen Besuche<br />
in der Heimat lindern den Schmerz<br />
des Verlustes der Heimat in keiner Weise.<br />
Das personenbezogene Bild ist uns fremd<br />
geworden. Angesichts der ethnischen<br />
Spannungen in Europa und der auf dieser<br />
Basis beruhenden Vertreibung müsste sich<br />
in der Einstellung der Menschen noch viel<br />
wandeln.<br />
Die Erinnerungsbilder sprechen für sich.<br />
Sie geben Zeugnis von unserer Lebensweise,<br />
von unserer Kultur und bekunden<br />
unseren beständigen Fleiß. Viele Aufnahmen<br />
sind verlorengegangen, viele nicht<br />
mehr verfügbar. Es gilt, den Rest zu erhalten<br />
und zu vermitteln.<br />
Abgerissen und schmutzig kamen wir nach<br />
dem Krieg durch den Umstand der Vertreibung<br />
ins westliche Deutschland, teilweise<br />
auch ins schützende Ausland. In einem<br />
zerstörten Vaterland fanden wir nicht überall<br />
und nicht immer willkommene Aufnahme.<br />
Zweieinhalb Millionen Menschen hatten ihr<br />
Leben verloren. Ihrer stets zu gedenken,<br />
ihr Leiden zu überliefern, bleibt unsere<br />
Aufgabe. Die bildlichen Erinnerungen an<br />
unsere Heimat sollen uns helfen, unser