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Johannisburger r Heimatbrief 2002 - Familienforschung S c z u k a

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146<br />

Archiv der Kreisgemeinschaft Johannisburg e.V<br />

Hochmeister Paul von Rußdorf des Deutschen<br />

Ordens andererseits so festgelegt<br />

worden, wie sie bis 1945 Bestand hatte. Ihr<br />

Verlauf wurde nochmals im Jahre 1545<br />

zwischen dem Herzog Albrecht von Preußen<br />

und König Sigismund von Polen bestätigt.<br />

Auf einer noch heute bei Prostken im<br />

Kreise Lyck stehenden Säule steht u. a. der<br />

Wortlaut „welche die Grenzen genau bestätigt<br />

und den Länderbesitz der beiden<br />

Herzöge trennt”.<br />

Hier verlief über 400 Jahre hinweg die<br />

beständigste Grenze Europas.<br />

Das Zusammentragen der angegebenen<br />

Ortsdaten aus alten Urkunden verdanken<br />

wird Dr. Heinrich Koch. In Osnabrück gebürtig,<br />

war er in unserem Kreis Volksschullehrer.<br />

Er promovierte 1954 mit der<br />

geschichtswissenschaftlichen Arbeit „Die<br />

Geschichte der Besiedlung des Kreises<br />

Johannisburg.”<br />

Die für die Bilder aus Arys und Umgebung<br />

erstellten Beschreibungen fertigte Ulrich<br />

Haffke mit großer Sachkenntnis, die Legenden<br />

für die übrigen Orte Gerhard Bosk<br />

und Gerhard Wippich.<br />

Wesentlicher Grundstein unserer Kultur<br />

stellen unsere Volksschulen dar.<br />

Von den in 114 Dörfern vorhandenen Schulen<br />

waren 58 einklassig, 44 zweiklassig,<br />

zehn dreiklassig und drei mehrklassig.<br />

Die drei Stadtschulen wurden teilweise in<br />

mehreren Zügen geführt.<br />

Das in der Kreisstadt vorhandene Realprogymnasium<br />

wurde ab 1936 zu einer Oberschule<br />

mit nachfolgender Reifeprüfung<br />

ausgebaut.<br />

In der Stadt Arys, später auch in<br />

Gehlenburg, wurden Realschulen eingerichtet.<br />

Die dörflichen Schulgebäude waren nach<br />

einem einheitlichen Bauplan erstellt worden<br />

und hatten große Schulräume mit großen,<br />

nach Süden ausgerichteten Fenstern.<br />

Im Schulhaus wohnten neben dem Schulleiter<br />

teilweise auch weitere Lehrer.<br />

Die karge Besoldung wurde in früheren<br />

Zeiten durch Naturallieferungen der Gemeinde<br />

aufgebessert. Auf dem zur Schule<br />

<strong>Johannisburger</strong> <strong>Heimatbrief</strong> <strong>2002</strong><br />

www.Kreis-Johannisburg.de<br />

gehörigen Ackerland konnten Gemüse und<br />

Feldfrüchte angebaut, Bienenvölker gehalten<br />

werden.<br />

Ein ausführliche Beschreibung des Schulund<br />

Kirchenwesens enthält die ausführliche<br />

Kreischronik aus dem Jahre 1964 von<br />

Emil Gutzeit: „Der Kreis Johannisburg” sowie<br />

der Dokumentationsband „Heimat,<br />

umgeben von Wäldern und Seen”, von<br />

Gerhard Bosk.<br />

Mit diesem Bildband soll die Erinnerung an<br />

unsere Heimat aufrechterhalten werden.<br />

Sie lebt in unserem Herzen fort. Unsere<br />

Äcker, Höfe und Dörfer umgrenzten unseren<br />

Lebensraum und dessen Inhalt. Hierzu<br />

gehörten unsere Arbeit, unser Feierabend,<br />

unsere Nachbarn und Freunde.<br />

Nach mehr als 50 Jahren der Trennung ist<br />

die Liebe und Zuneigung zu ihnen in keiner<br />

Weise gemindert. Vieles ist heute uns in<br />

unserem Bewusstsein wertvoller geworden.<br />

Selbst die gelegentlichen, möglichen Besuche<br />

in der Heimat lindern den Schmerz<br />

des Verlustes der Heimat in keiner Weise.<br />

Das personenbezogene Bild ist uns fremd<br />

geworden. Angesichts der ethnischen<br />

Spannungen in Europa und der auf dieser<br />

Basis beruhenden Vertreibung müsste sich<br />

in der Einstellung der Menschen noch viel<br />

wandeln.<br />

Die Erinnerungsbilder sprechen für sich.<br />

Sie geben Zeugnis von unserer Lebensweise,<br />

von unserer Kultur und bekunden<br />

unseren beständigen Fleiß. Viele Aufnahmen<br />

sind verlorengegangen, viele nicht<br />

mehr verfügbar. Es gilt, den Rest zu erhalten<br />

und zu vermitteln.<br />

Abgerissen und schmutzig kamen wir nach<br />

dem Krieg durch den Umstand der Vertreibung<br />

ins westliche Deutschland, teilweise<br />

auch ins schützende Ausland. In einem<br />

zerstörten Vaterland fanden wir nicht überall<br />

und nicht immer willkommene Aufnahme.<br />

Zweieinhalb Millionen Menschen hatten ihr<br />

Leben verloren. Ihrer stets zu gedenken,<br />

ihr Leiden zu überliefern, bleibt unsere<br />

Aufgabe. Die bildlichen Erinnerungen an<br />

unsere Heimat sollen uns helfen, unser

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