http://rcin.org.pl

üttelt, gesteht er lächelnd sein 3äbelgerassel ein. aber
der Mahner muß ein treuer Freund sein, der ihn liebt und
ihm niemals Fehler andichtet.
Cr ist also nicht blind gegen seine 3chmäche. Vhne Fingerzeig
übersieht er sie aber meist, weil sein Gebrüste nicht
aus stolzem Herzen aufsteigt. Vei dem Mnd und zwölfjährigen
Unaben war alles wild urwüchsige Natur. Den
vierzehnjährigen stachelte ein Überschutz an Uraft zum Wettbewerb
mit Faust und Muskeln.
Dann fuhr ein geistiger Ehrgeiz in ihn. Den auffliegen»
den Gefühlen seiner 3eele kam der 3chwung der Worte nicht
nach. Cr rang nach Kraft im Ausdruck und wurde widerwillig
rhetorisch, er wollte die innere Wärme ausstrahlen
und wurde pathetisch. 3o sitzt denn Richards Flunkerei nicht
im Charakter, nur auf der Zunge. Cs ist keine Großsprecherei
des überlegenden Herzens, nicht einmal ein wichtigtun ausschweifender
Phantasie, sondern nur der ungeschickte schwulst
einer um den Ausdruck kämpfenden echten Empfindung.
Dieser 5tilfehler ist denn auch viel leichter zu heilen als
ein sittliches Gebrechen.
Aber einige Kameraden verwechseln die Tonart mit der
Melodie, die Handschrift mit dem Cigenwesen, sie verurteilen
die scheinbare Ruhmredigkeit des stotternden Gefühls
als bewußt hoffärtiges Getue.
Dieses Urteil schmälert Richards Aussichten auf Führerschaft.
Und er ist doch wie geschaffen zum Führer.
Überall faßt er gleich den Kern der 3ache, in 3treit«
fällen, bei jedem Wortwechsel, jeder Aussprache.
Cr wittert fein die Gefahr und weicht ihr aus. Cr schneidet
Knoten nicht durch, er vermittelt und beschwichtigt.
Cr räumt dem Gegner mehr ein, als dieser haben will, und
entlockt ihm die Preisgabe seiner triumphierenden 3piel»
karte.
144
http://rcin.org.pl