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zur 5elbstschau seiner Eigenart, alz einen unfehlbar sicheren<br />
Innenblick in das Getriebe de5 eigenen Denkens und Fühlens,<br />
ein Überzeugtsein von der einzigen Wahrheit des eigenen<br />
Weges, als ein wagemutiges Abwerfen aller Fesseln, ein<br />
fröhliches Zers<strong>pl</strong>eitzen und Zers<strong>pl</strong>ittern des Altmorschen, aber<br />
auch ein Umrennen der bestehenden Ordnung, die schon deshalb<br />
Zünde ist, weil sie nicht erst wird, sondern bereits war.<br />
Die „Jugendbewegung setzt sich allein Ziele und bahnt sich<br />
die Wege', rufen sle, „wenn durch Dorn und Dickicht, wenn<br />
über 5tock und stein, um so besser. 3ie will nicht gewonnen<br />
werden für Zwecke, die sie nicht selbst gewählt hat, sie erzieht<br />
sich selbst, sie fügt sich teinem Gebot, das sie nicht anerkennt,<br />
keiner Gewalt, der sie die Führung nicht in die Hand gelegt<br />
hat aus eigener Machtvollkommenheit."<br />
Diese wilde Jagd der Jugendbewegung ist unjugendlich,<br />
weil unwahr: unjugendlich, weil sie greisenhaft eitel Fertiges<br />
vorspiegelt, wo frischfröhliche Jugend in den versuchen des<br />
Veginnens schwelgt,- unzugendtich, weil sie Jugendgedanken<br />
und Jugendamt grübelnd entdeckt statt sie unbefangen zu genießen,'<br />
unjugendtich, weil sie sich nicht damit begnügt, der<br />
unvelslegbar sprudelnde Huell jugendlichen Lebens zu sein,<br />
sondern m lehrhafter Pose und gespreizter Aufmachung sich<br />
den Alterstitel „Trägerin des Jugendgedankens" beilegt. Aber<br />
das ist zum Glück nicyt das Silo der wahren Jugendbewegung,<br />
das übereifrige Freunde zeichnen. Manche Züge sino ge»<br />
troffen, das Gesicht als Ganzes ist verzeichnet.<br />
Die Jugendbewegung ist schön genug, sie braucht keine<br />
Zchminke. 5ie ist ein Erwachen, ja- aber kein Erwachen aus<br />
dumpfem Tod und ächeintlld. 3ie wehrt sich, hochgemute<br />
Jugend, gegen diese Anklage auf Irrsein seit Jahrhunderten,<br />
auf trüunlhlljtes Taumeln unter dem f>,ei>entlang verständnisloser<br />
Gänseriche. 5ie war immer da Jugend, frisch und<br />
glücklich trotz allem. 3ie wäre nie erwacht, wenn sle so tot»<br />
steif und totkalt gewesen wäre, wie sie diese Erwecker schil-<br />
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