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in die Jugend hinein." Mein junger Herr war nicht überzeugt.<br />

„woher soll denn diese tust am <strong>pl</strong>anlosen, an der wilden<br />

Unsicherheit des 5uchen5 in mich hineingekommen sein?" Daß<br />

er am Gelage der Denkart der „Klten" hie und da genippt hat,<br />

wagte er nicht zu leugnen. „5lber einfach herübergenommen,<br />

habe ich meine Grundanschauung doch nicht," meinte er etwas<br />

Zag.<br />

„Und dennoch bist du zum Vpfer einer unbewußten Täu^<br />

schung geworden," drang ich in ihn. „Die Zache ist einfacher<br />

als du glaubst. Die Ideale der Jugend sind schwankend,<br />

ihr Urteil ist noch nicht fest verankert, ihre Vewegung sprunghaft.<br />

Und diese schwache, oder nenne es meinetwegen naturgemäße<br />

Unsicherheit, sucht Jugend aus unbewußter selbstgefälligkeit,<br />

aus verb<strong>org</strong>ener aber tief sitzender Eitelkeit zu<br />

entschuldigen. 3ie forscht nach einer Erklärung. Die.Unklarheit<br />

der Ziele, die Unsicherheit des strebens, die regellosen<br />

Witterungen der Stimmungen biegt sie zur Tugend um, formt<br />

sie zu einem Gesetz der Jugend. Ein 5lrg ist nicht dabei. Es<br />

ist ein schuldloses Uunststück des reinen Willens zum schuldlosen,<br />

wenn ihr aber immer wieder eure innere wahrhaftigkeit<br />

betont, dürft ihr euch der unangenehmen Einsicht in die<br />

Wahrheit nicht entziehen. 3eid also aufrichtig und nennt das<br />

Uind bei seinem richtigen Namen. Diese ziellose Vewegung<br />

ist kein wertvolles Gut des jugendlichen Geistes, sondern ein<br />

Ausdruck jugendlicher Unsicherheit und Unbeständigkeit, eine<br />

schwäche, die übermunden werden muß, keine Tugend, die<br />

man pflegen soll."<br />

5ln diese Möglichkeit hatte mein Vesuch nie gedacht. Da<br />

er aber aufrichtig war, gab er seinen Irrtum zu.<br />

Nur noch ein Einwand <strong>pl</strong>agte ihn. „soll denn gar nichts<br />

sein an diesem streben ins Ungewisse, das ich Ziellosigkeit<br />

nennen möchte- ist das nicht unter irgendeiner Form ein Merkzeichen<br />

echter Jugendlichkeit?" „Du ahnst etwas Nichtiges,"<br />

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