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aber von Güte und Liebe sprach, schwieg er nachdenklich.<br />
3piele und 3port, die mehr Kraft als Geschicklichkeit forder«<br />
ten, entlockten ihm ein beifälliges Vrummen.<br />
ltber Norbert war auch ein 3paßmacher. Cr hatte Witz<br />
und trockenen Humor- kein sprudelnder (yuell allerdings,<br />
aber ein <strong>pl</strong>ötzlich überraschender Guß. Dann saß auch 3tich<br />
und hieb. Über sein Gesicht huschten dabei nie schalkhafte<br />
Kobolde, aber sie saßen in seiner Gurgel, und färbten seinen<br />
Laß, wenn er den 5chelm spielte und salzig-launige<br />
Dinge vorbrachte.<br />
Nur wenige kannten ihn genauer. Ihn zu lieben, war<br />
furchtbar schwer, ttber die ihn kannten, achteten ihn. „Er<br />
ist nie gemein und tritt für das Recht ein", sagten sie. viel<br />
mehr wußten sie auch nicht. Norbert war ein Uerl au2<br />
einem Guß, das ahnten sie wohl. Cr hatte in seinem jungen<br />
Leben bereits viel durchgemacht ohne sich biegen und<br />
brechen zu lassen. Darüber schwirrten etwas unbestimmte<br />
Gerüchte im Ureise seiner bekannten. Das Unwahrscheinlichste<br />
an ihm war idealer Zchwung und Nührung. wenn man<br />
fröhlichste Heiterkeit erregen wollte, hing man Norbert die«<br />
sen 3taat an. In solchem Kufputz wirkte er unwiderstehlich<br />
komisch.<br />
Und sonderbar. Gerade in diesem Punkte täuschte man<br />
sich, hier steckten, tief vergraben, Norberts Anlagen zum<br />
Führer. Treue hatte in stiller Verb<strong>org</strong>enheit sein Gemüt<br />
geadelt. Man verkannte ihn, weil seine Treue sich nie in<br />
Worten aufschloß. Die Taten seiner Treue glichen nach<br />
außen einem spießbürgerlichen 3ur-3telle-3ein, gewohnheitsmäßigem<br />
Mitmachen, einer spröden, kameradschaftlich gelangweilten<br />
Teilnahme. Kber Norbert empfand sehr tief<br />
Freundschaft und Trennung. Einsamkeit sah sogar Tränen,<br />
die ihm kein Mensch zumutete- es waren ganz kurze, miderwillige,<br />
karge Tränen, ehrfürchtig und eifersüchtig aufgespeichertes,<br />
sehr selten verausgabtes Gold.<br />
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