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schieben. Eine unnütze Einlage ist es nicht. Denn wir wollen<br />

doch nicht ganz aus der Nolle fallen.<br />

Da gibt es also Vorturner des Jungseins, die immer nur<br />

reisen, nie ankommen wollen, immer nur anlaufen, nie aufspringen.<br />

Und dieses schweben, das sei der innerste Geist der<br />

Jugendlichkeit, behaupten sie.<br />

Ich habe das leibhaftig erlebt.<br />

Ihr kennt den Jungen nicht, auch ich habe ihn damals zum<br />

erstenmal gesprochen.<br />

Cr saß aber vor mir und sprach wie ein Kirchenvater, wie<br />

alt mochte er wohl sein? Kuf 18 Jahre schätzte ich ihn.<br />

Ich glaube, daß er gutmütig ist und die sandwüste meiner<br />

verständnislosigkeit aufrichtig bedauerte. Jugend kennt keine<br />

starren Ziele, das war sein Wahlspruch. „Das Klter ist starr",<br />

versicherte er. „Nicht die Ziele ziehen uns Jungen an, sondern<br />

die Vewegung. Immer nur suchen, immer nur kämpfen, das<br />

ist das Ideal. Kns Ziel kommen, am Ziel stehen wollen, heißt<br />

grau sein, Kltersrunzeln haben, wir finden nur, um zu verlieren,<br />

wir suchen, um zu irren und dann neu anzufangen."<br />

Das will er denn auch der Gruppe, deren Führer er ist, als<br />

wahren Geist der Jugendlichkeit einhämmern.<br />

wenn nur die wahrhaftig „alten" Philosophen hinter mir<br />

auf den Vüchergestellen nicht wären. Die dort nehmen dieses<br />

ewige, ruhelose suchen und Zweifeln für die Genußmüden,<br />

ttunstsatten, die Enttäuschten in Anspruch. „Du hast ein 3ied<br />

der Klten ein wenig für die Jugend orchestriert", sagte ich<br />

meinem Gegenüber, „wahre Jugend hat tust an der Bewegung,<br />

aus frohem hoffen auf das Ziel. Gewiß auch das<br />

Gewoge der Vewegung macht ihr Freude. Darin hast du recht.<br />

Kber dieses angebliche Genießen der Vewegung als solcher,<br />

der ziellosen Vewegung, der Vewegung als eines unruhig<br />

hastenden suchens, ist ein Wahngebilde. Die Cbbe und Flut<br />

des bewegten Reigens macht der Jugend Freude, nicht die<br />

Vewegung als dunkle Fahrt ins Ungewisse- das trägst du<br />

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