http://rcin.org.pl

sammlung von Altersgenossen leiten dürfen, ein Programm
aufstellen und andern das wort erteilen. Diese Artigkeiten
sind dann von wert, wenn sie aus einem Gedanken der 5elbst.
bestimmung herauswachsen sonst sind sie eitel Zvielerei. Zinn
für Jugendbewegung bekundet nur ein Junge, der Verantwortungsgefühl
hat und auch Verantwortung für eine verhält'
nismäßig wichtige Zache übernimmt, innerhalb der Grenzen der
Verbandszwecke und gemäß seiner Ztellung in der Gruppe.
wenn diese Verantwortung keine Ueime ansetzt, sprießt
kein wahres Führertalent auf. Der reichste Vlütenregen stirbt
im Frost, wo die Wärme des Eifers fehlt. Zittert aber im
jungen Gewissen die Heiligkeit hoher Kufgaben nach, erstrahlt
in rufenden stunden vor der jungen 3eele die Lichtgestalt des
Wegweisers für andere, sammelt sich in Gefühl und Phantasie
die Lust an werbender Arbeit unter Altersgenossen, so ist
die Frage berechtigt, ob vielleicht ein neuer Führer am
wachsen ist.
Die Jungen des Vorstands müssen ein Auge haben für diese
zarten Pflanzen. Aus nichts erschaffen kann man sie nicht.
Jedenfalls ist das kein Menschenwerk. Lehm bleibt Lehm,
und harten 3tein macht man nicht weich. Aus sprödem ätoff
läßt sich kein Wunder schlagen. Etwas Formbares und ein
Gefüge, das sich verarbeiten läßt, muß vorliegen. Aber diese
auf bildende Hand wartende Führerknospe muß man zu finden
wissen. Der Nachwuchs der Führer, ihr Aufstieg hängt von
dieser Zcharfsichtigkeit der jungen Leiter ab.
wie leicht täuscht sich da der Unerfahrene. Da ist die ge»
fällige Allgegenwart eines jungen Kameraden, lächelnd und
dienstbeflissen, redselig und schnellend vor lauter sprunghaften
Einfällen, gelenkig im planen und Vrdnen, — und schon
wirft man das Auge auf diesen Anwärter des Führertums.
Aber die Oberflächlichkeit zuckt aus jeder seiner Fragen
und Antworten, eine unermüdliche Geschäftigkeit täuscht ge»
diegene Arbeit vor, die spielerische Ernstmiene ist geschickte
http://rcin.org.pl
73