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Die Jugendbewegung kennt eine maßvolle und eine
unentwegte, rücksichtslose Richtung. Die Führer müssen beider
Wege und Ziele genau kennen, um selbst sicher und entschieden
auszuschreiten und bei Erörterungen, die nicht ausbleiben
werden, mitsprechen zu können. Kber die Entwicklung vieler
Jugendbewegungen ist so wechselvoll und stürmisch, daß jede
Darstellung schon nach wenigen Monaten veraltet. 3o habe
ich denn die geschichtlichen Zeiten der ersten Kuflage gestrichen.
Die Führer mögen sich ihre Kenntnisse aus Zeitschriften
holen. Ihre eigenen Kufgaben dagegen, die innern
und äußern, werden sie in diesem Vüchlein klar umschrieben
finden. Um die Führereigenschaften, die sich, wie es hier
gefordert wird, im Kampf und lieben bewährt haben, ringen
echte Führer in eiserner Zelbstzucht unermüdet. In den Führergestalten
dieses Vuches, die nach der Natur aufgenommen
sind, wird jungen Führern ein Zviegel vorgehalten.
Mer auch von Crziehungskunstin ihrem Umkreis müssen
sie etwas verstehen. In der Anleitung dazu sehe ich sogar
einen Hauptzweck des Führerbuches. Die Gefolgschaft ist
oft schwierig und widerwillig genug. Nur geschickte und
kluge Krt wird ihrer Meister.
3o manche 3eite dieses Vuches ist etwas nüchtern ausgefallen.
Der 5toff und Zweck litten es nicht anders. Da mir
aber meine jungen Freunde mit ihrem Zorn drohten, wenn ich
langweilig würde, habe ich ein fröhliches Luch geschrieben.
Kuch die Weisung, dann aufzuhören, wenn es am besten
schmeckt, hielt ich getreu ein. Den Ruhm bündiger Kürze
möchte ich wenigstens nicht missen.
Jeder echte Führer trägt ein Licht in sich, das angeboren
ist. Kber lernen läßt sich dennoch vieles. 3o wird denn dieser
Leitfaden der Führerschaft, wie ich hoffe, junge Führer«
talente wecken, tatkräftige Führer anregen und weiterbilden.
Vreslau, im Juli !921.