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Man vergesse also vor lauter Führerfreuden sich selbst nicht.<br />
Zumal die überschäumende Jugend gießt sich verschwenderisch<br />
aus- sie kommt reich quellend vom Verg. Großmütig schäumt<br />
ihr Überfluß über 3tein und wehr. 3ie ist so reich, daß sie<br />
alle Ufer sprengen möchte. Kber auch sie muß ihr tyuellwasser<br />
au3 den Tiefen schöpfen, um nicht zu versiegen.<br />
Es gibt so viele flache Führer. Uaum greift man in ihr<br />
herz, schon stößt man auf den Grund. Es ist nur Oberfläche<br />
an ihnen. Ein glatter Schein unter dem nichts lebendig und<br />
keimend zittert, wie eine tote 3anddüne. Kein Gold, das<br />
werte schafft unter der 3cholle. Ja, wenn man gräbt, stößt<br />
man auf Geröll, oder gar auf sumpfigen Morast, solche<br />
Jungen führen mit klingenden Worten, und ihre Taten sind<br />
ein lautes Nichts, kein stiller Ruf zur Nachfolge. Das ist<br />
es. Der Führer, auch der Jugendliche, muß eine heilige 3tille<br />
einatmen, bevor er Worte ausgibt, die nicht bloß tönen, sondern<br />
auch bedeuten, bevor er Taten zeigt, die als erweckendes<br />
Veispiel mitreißen, nicht bloß aufleuchten — um im Funkenregen<br />
zu zersprühen, zu Ksche zu verglimmen. Er bilde sich<br />
in 3tille, erziehe sich zur 3tille.<br />
3ich selbst führen heißt also mit einer stillen Einkehr in<br />
sich selbst beginnen. 5lm besten eine Exerzitieneinsamkeit<br />
unter guter Leitung. Entscheidend sind hier 3elbsterkenntnis<br />
und 3elbstbesinnung auf Grund gut durchdachter vernunfturteile,<br />
phantastische Wanderungen in ein Märchenland<br />
der Tat verschäumen zu Dunst. Gefühlsüberschwenglichkeiten<br />
bleiben immer grün. Kber eine ruhig glühende Vegeisterung<br />
muß in dieser Einsamkeit einsetzen und bleiben. Mit Neigungen<br />
und Lustgefühlen, welche 3innlichkeit und Vernunft,<br />
Natur und Übernatur aufeinander Hetzen und auseinanderreißen,<br />
muß aufgeräumt werden. Das volle Gleichgewicht<br />
der 3eele, Maßhalten im Genießen, Vändigung der Leidenschaften<br />
durch Vernunft und Glauben, das ist das Ziel der<br />
b voikowski, Fühlende Jugend. 81<br />
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