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Denn das Zwecklose zieht sie am meisten an. Innere Zwecke<br />
kennen sie nicht, Zweck genug für sie ist das Nebeneinander<br />
scheinbar ähnlicher Dinge. Auch sie sticht manchmal die<br />
Frage nach dem warum und woher. Es ist aber nicht<br />
das warum des dürstenden Wissens, nur das warum der<br />
Unzufriedenheit über die Hemmnisse ihrer einfältigen Genügsamkeit-<br />
kein woher, das die Ursachen ergründen will,<br />
nur das woher äußerlicher Ordnung. 3ie sehen mit offenen<br />
Augen nicht und überhören jeden Ton, der in ihrem<br />
allzu schlichten Lebenslied nicht hundertmal v<strong>org</strong>ekommen ist.<br />
5ie können nur nach vorlagen unter Anleitung arbeiten.<br />
Auch ihr Lachen ist harmlos, denn sie wissen selbst keinen<br />
Grund anzugeben für ihr ewiges Lächeln und sie lachen am<br />
liebsten dann, wenn sie verstehen möchten aber zu bequem<br />
sind, um verstehen zu wollen.<br />
Aber liebenswürdig sind diese harmlosen dennoch, bis<br />
zu einem gewissen Klier. Ihre verständnislosigkeit hat etwas<br />
Anmutiges, und der Ernst ihrer trippelnden Geschäftigkeit<br />
wirkt erheiternd.<br />
Man freut sich unwillkürlich über ihre s<strong>org</strong>lose Unbefangenheit,<br />
harmlose Unschuld ist immer schön. Nur muß<br />
sie unbewußt und natürlich sein. Aber die Harmlosigkeit,<br />
die wir hier meinen, ist keine ganz harmonische Lchönheit.<br />
Kleine Rinder sollen immer harmlos sein,- wenn keine verbildung<br />
sie zu früh berührt hat, find sie es auch. Aber<br />
das Knabenalter macht seine Erfahrungen durch, die zu<br />
diesem Alter gehören, wenn sie gar keinen schatten werfen,<br />
keinen Funken in das schlummernde Gefühl des Jungen<br />
schleudern, keinen aufleuchtenden Vlitz der Erkenntnis seinem<br />
Geiste entlocken, keinen Zug des Zchmerzes oder doch<br />
der staunenden Wehmut, auf Augenblicke wenigstens, in<br />
sein Gesicht zeichnen, spielt sich die kindliche Harmlosigkeit<br />
in ein Alter herüber, dem diese leeren Augen ursprünglicher<br />
Ahnungslosigkeit nicht mehr zur Zierde gereichen. Die<br />
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