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Freunde<br />
Gott bewahre un3 vor unseren Freunden. Das gilt manchmal<br />
auch hier. 3ie stehen zu eng beisammen diese Freunde<br />
des jungen Führers, eine schützende Hecke, so dicht, daß kaum<br />
der pfiff eines feindlichen Windes durchdringt, so stachelig<br />
gegen jede Hand, die sich den weg bahnen möchte durch ihre<br />
schirmende Treue zum wohlverwahrten, waffenumstarrten<br />
Führer.<br />
Diese Freunde lassen auf „ihn" nichts kommen- bei einem<br />
lispelnden Tadel stoßen sie gleich ins Horn- ihr Tob ist aufdringlich<br />
laut,- sie stampfen dazu wie ein voller 3tall vollblutpferde,<br />
sobald ein armseliges Füllen zum schüchternsten<br />
scharren ansetzt.<br />
Die Freunde sind immer da und gehen immer mit. 3ie<br />
kennen keine Mittagspausen und keine unbequemen stunden.<br />
Man braucht von ihnen nur zu träumen, und schon taucht<br />
der Umriß ihrer Verbeugung im Gesichtsfeld auf.<br />
3ie sind so eilig und beflissen, weil sie fürchten, ver«<br />
gessen zu werden. Und wenn der Führer sie vergißt, sind<br />
sie im Handumdrehen nichts- nicht etwa nur „sehr wenig",<br />
ein bißchen Luft, ein Mund voll Gebläse, nein, auf der<br />
stelle lauter Nichts, sauber Null. Dieses drohende Verhängnis<br />
ihrer Vedeutungslosigkeit ahnen sie triebmäßig, es<br />
macht sie geschäftig. 3ie rühren sich, um nicht in Rauch aufzugehen.<br />
Daß sie ihr Licht nur entlehnen, in sich also bloßer 3chatten<br />
sind, wissen sie selbst kaum. Denn sie sind zum Glück noch<br />
jung, und bei ihrem Tanz um den Führer werden sie sich<br />
ihrer unschönen Bewegungen nicht recht bewußt.<br />
woher kamen sie denn diese unentwegten Getreuen? 5lls<br />
„' 163<br />
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