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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 126<br />

Leben vom Reiche Gottes her erschüttert werden könnte. Wo<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne <strong>die</strong> Wirtschaft sich selbst unterwerfen will, wird das<br />

Gewissen für <strong>die</strong> weltweiten Zusammenhänge <strong>der</strong> großen Not<br />

abgestumpft. Ernster s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Gedanken zur Rechten <strong>und</strong> zur<br />

L<strong>in</strong>ken. Die e<strong>in</strong>en wollen im Gegensatz zu Christus <strong>der</strong> Religion<br />

den Dienst zuweisen, <strong>die</strong> von ihnen angestrebte Machtordnung<br />

bed<strong>in</strong>gungslos zu unterstützen. Ihr sollen sich <strong>die</strong> christlichen<br />

Gewissen willig unterordnen. So wird das Gewissen zum Sklaven<br />

<strong>der</strong> Staatsmacht. Die an<strong>der</strong>en dagegen sehen im christlichen<br />

Bekenntnis den verhaßtesten Gegner. Sie kennen vom<br />

Christentum nur jene gesellschaftliche Macht, welche im Gegensatz<br />

zu Christus alle soziale Ungerechtigkeit mit heuchlerischer<br />

Gebärde zudeckt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Gequälten auf e<strong>in</strong> besseres Jenseits<br />

verweist. So ersche<strong>in</strong>t das christliche Gewissen als Gipfel <strong>der</strong><br />

Ungerechtigkeit. Deshalb soll es ausgerottet werden.<br />

Dem allen gegenüber hat <strong>die</strong> große bekennende Christenheit,<br />

von wenigen Ausnahmen abgesehen, nichts zu sagen.<br />

Die prophetische Klarheit <strong>der</strong> sicheren Erwartung e<strong>in</strong>es letzten<br />

Reiches lieben<strong>der</strong> Gottesgeme<strong>in</strong>schaft ist schwächlichen<br />

Verfälschungen gewichen. Man glaubt nicht mehr, dass <strong>der</strong><br />

Friede, <strong>die</strong> Gerechtigkeit <strong>und</strong> Brü<strong>der</strong>lichkeit des Gottesreichs<br />

e<strong>in</strong>e gegenwärtige Realität ist, welche alle an<strong>der</strong>en Zukunftshoffnungen<br />

überstrahlen muss. Und doch s<strong>in</strong>d alle Ausblicke <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e bessere Zukunft <strong>in</strong> Wahrheit <strong>der</strong> prophetisch-urchristlichen<br />

Hoffnung entnommen. Ohne <strong>die</strong>se wären sie nicht vorhanden.<br />

Aber nicht e<strong>in</strong>mal <strong>die</strong> geschichtliche Bedeutung <strong>der</strong> urchristlichen<br />

Prophetie wird ernstgenommen. In <strong>der</strong> tatsächlichen<br />

Lebenshaltung unterwirft sich <strong>die</strong> allgeme<strong>in</strong>e Christenheit<br />

rückhaltlos den angeblichen Sachzwängen. Die urchristliche<br />

Erwartung wird vergessen. Weil man ihr nicht ernsthaft glaubt,<br />

hat sie für das heutige Christentum ihre alles umstürzende <strong>und</strong><br />

verän<strong>der</strong>nde Wirkung verloren.<br />

Wohl verweisen viele mit Ernst darauf, dass Gott ganz<br />

an<strong>der</strong>s ist als <strong>der</strong> Mensch, ganz an<strong>der</strong>s als alles, was Menschen<br />

von sich aus wollen <strong>und</strong> tun. Sehr kle<strong>in</strong> aber ist <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong>er,<br />

<strong>die</strong> an <strong>die</strong>sen ganz an<strong>der</strong>en Gott so wirklich glauben, dass<br />

sie das Herannahen se<strong>in</strong>er Herrschaft sehen <strong>und</strong> fassen. Nur<br />

<strong>die</strong>se sehr wenigen legen Hand an, damit e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>legende<br />

w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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