Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

Eberhard Arnold - Innenland 36
der Seinen und das Hineingeben seines Geistes in die Hände
des Vaters hat das Gottesleben dieses Herzens mitten in der
Todesqual gekennzeichnet.
Das hohepriesterliche Gebet als das inhaltstiefste Reden
im Herzen hatte kurz zuvor noch einmal die Einheit als den
ersten und letzten Willen Jesu kundgetan: “Daß sie alle eins
seien, wie du Vater in mir und ich in dir, daß daran, daß sie eins
sind, die Welt erkenne und glaube, daß du mich gesandt hast!”
(Joh. 17,21). Die Abschiedsworte Jesu an die Schüler seiner
Lebensgemeinschaft und Sendung sind von unerschöpflichem
Gedankenreichtum und offenbaren der Einheit in diesem Zusammenhang
den Heiligen Geist als den lebendigen Stellvertreter
Jesu Christi, als den Sachwalter seines Reichs und seiner
Gemeinde und als die persönliche Kraft vöiliger überwältigung
und überzeugung, daß die Liebe, die aus der Einheit kommt,
die Wahrheit ist. Der Geist der Wahrheit ist es, der an alle Worte
erinnert, die Jesus gesagt hatte, auch an die letzten Reden seiner
Prophetie für das hereinbrechende Reich der Gotteseinheit.
Der lebendigmachende Geist ist es, der Inhalt und Gestaltung
des zukünftigen Reiches heute mitteilt. Die bedeutsame Symbolik
des Abschiedsmahles verkündet den Tod Jesu als die
versöhnende Befreiung und als die lebendige Schöpfung des
neuen Leibes Christi zu völliger Einheit des ganzen Lebens.
Alle diese Worte und Handlungen beweisen die unüberwindliche
Kraft der Gedanken Gottes in Jesus Christus, die im
tiefsten Reichtum des Gefühls und Willens zur wirksamsten Tat
werden, die je ein Herz vollbrachte. Als Offenbarung Gottes erweist
sich die Tat Jesu in der Zusammenfassung aller Kräfte
auf das einzige Ziel ihrer Aufgabe. Dieses Ziel aber ist nichts
anderes als Friede, Versöhnung und Vereinigung!
Das Herz ist der innerste Charakter. In Jesus ist er so fest
und klar, daß er die denkbar größte Tat der Befreiung, Einigung
und Zusammenfassung im Opfer seines Lebens vollbringt. In
Jesus offenbart die vollendete Tat die innere Vollkommenheit.
In jedem Menschen offenbart der Charakter seiner Tat das Herz
des Menschen. Die Tat offenbart den Charakter des Herzens.
Ist er nicht klar und einheitlich oder “einfältig”, wie es Jesus
w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n