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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 203<br />

Der Friede des Herzens führt zur <strong>E<strong>in</strong></strong>heit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, <strong>der</strong>en<br />

Geistesordnung alle Kräfte zum rechten <strong>E<strong>in</strong></strong>satz br<strong>in</strong>gt.<br />

Die Kräfte wachsen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Harmonie des Zusammenwirkens.<br />

Die göttliche Weisheit des Friedens zeigt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> geordneten<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsgestaltung des praktischen Lebens; fern<br />

davon können wir <strong>die</strong>se Harmonie nicht erleben. Die Entfernung<br />

von Gott ist <strong>die</strong> verhängnisvolle Ursache des Unfriedens.<br />

Ihr aussichtsloser Wi<strong>der</strong>stand verzehrt das Leben. Der <strong>in</strong>neren<br />

Bestimmung wi<strong>der</strong>stehen bedeutet Tod. Die Sünde, <strong>die</strong> sich<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gottesferne zeigt, ist das Ver<strong>der</strong>ben <strong>der</strong> Menschen. Ihr<br />

Wesen ist nichts an<strong>der</strong>es als Wi<strong>der</strong>stand gegen Gott. Ohne<br />

Gott können wir nicht leben.<br />

Der Friede des Herzens beruht auf <strong>der</strong> <strong>E<strong>in</strong></strong>heit mit Gott.<br />

In <strong>der</strong> Ferne von Gott ist ke<strong>in</strong> Friede. Nur wo <strong>die</strong> <strong>Seele</strong> so<br />

stille wird, dass sie schweigend den verborgenen <strong>E<strong>in</strong></strong>fluss<br />

Gottes aufnehmen will, entsteht <strong>die</strong> Kraft <strong>in</strong>neren Friedens, <strong>die</strong><br />

zur Tat schreiten kann. Nur wenn wir auf Gott gesammelt s<strong>in</strong>d,<br />

können wir <strong>die</strong> Energie empfangen, ohne <strong>die</strong> wir <strong>in</strong> Dunkel <strong>und</strong><br />

Kälte vers<strong>in</strong>ken. Deshalb hat Tersteegen 37 betont, dass sich das<br />

praktische Leben <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Stille unterordnen muss, damit<br />

<strong>die</strong> <strong>Seele</strong> niemals mehr ausgibt, als sie e<strong>in</strong>zunehmen vermag.<br />

Der wirksam Tätige braucht St<strong>und</strong>en, <strong>in</strong> denen er selbst <strong>und</strong><br />

all se<strong>in</strong> Tun zum Schweigen kommt, damit Gott im Gr<strong>und</strong>e <strong>der</strong><br />

<strong>Seele</strong> reden <strong>und</strong> handeln kann. Im Mittelpunkt unseres Geistes<br />

wollen <strong>die</strong> Worte des Friedens wirken. Draußen im Lärm<br />

unserer Arbeit können wir sie nur allzu oft nicht vernehmen.<br />

Jenes Wort des großen Friedensbr<strong>in</strong>gers Jesus, dass <strong>die</strong><br />

belastete <strong>Seele</strong> bei ihm Ruhe f<strong>in</strong>de, gab mit se<strong>in</strong>er weiteren<br />

Mahnung zum verborgenen Gebet vielen den Charakter <strong>der</strong><br />

“Stillen im Lande” (Ps. 35, 20). Manche Kreise nennen sich “<strong>die</strong><br />

Schweigenden” o<strong>der</strong> “<strong>die</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Leben zur Ruhe gelangen”.<br />

Oft schleicht sich hier jedoch <strong>die</strong> allzu menschliche Neigung e<strong>in</strong>,<br />

den Gr<strong>und</strong>willen Jesu zu überhören, dass <strong>die</strong> <strong>in</strong>nere Sammlung<br />

zur Kraftquelle <strong>der</strong> Tat werden soll. Willenlos <strong>in</strong> schweigen<strong>der</strong><br />

Stille vers<strong>in</strong>ken heißt dem Leben verloren gehen, zu dem Jesus<br />

gerufen hat.<br />

_______________________________<br />

37 tersteegen, Gerhard, 1697-1769, dt. ev. mystiker<br />

w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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