Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

Eberhard Arnold - Innenland 193
auf ihren Trümmern die von aller Vermischung gereinigte Gerechtigkeit
ewigen Friedens heraufführen zu können.
Mitten in die rasend gewordene Welt des Unfriedens und der
Ungerechtigkeit lässt Christus das unbefleckte Reich des Friedens
hereinbrechen. Aber diese unvermittelt herniederfahrende
Zukunft ist in dem Geist Jesu Christi unmittelbare Gegenwart:
In seiner Gemeinde ist der Friedenswille jetzt und hier Tat und
Leben. Gottes Weltgericht vernichtet die bösen Gewalten des
Unfriedens, um durch die letzte und größte Katastrophe der
Kriegsgeschichte den ewigen Frieden zu bringen. Die Regierung
Gottes muss zu diesem letzten Schritt schreiten, weil sie
keinen Bund mit den Mächten der Ungerechtigkeit einzugehen
vermag. Unter den zerstörerischen Soldatenstiefeln schreitet
das Herz Gottes als der abermals gekreuzigte Christus in
unveränderlicher Liebe hindurch: Die Gemeinde des Gekreuzigten
trägt den Gottesfrieden unangetastet dem kommenden
Tag entgegen.
Der Geist Jesu Christi lässt die klare Luft des letzten Friedensreiches
mitten in die unheilschwangere Schwüle einbrechen.
Sein Evangelium bringt Reinheit, Versöhnung und Einigung.
Sein neuer Geist ist die Legitimation des Friedensreiches. Der
zukünftige Ratschluss ist durch das Siegel des Geistes schon
jetzt und hier der Gemeinde anvertraut und übergeben. Die Gemeinde
Jesu Christi verkörpert die Gemeinschaft des völligen
Friedens. In der Jetztzeit wird durch sie Leben und unvergängliches
Wesen ans Licht gebracht. Dem Töten und Morden ist sie
als Trägerin des Friedensreiches für immer entnommen.
Die in die Herzen der Gemeinde eingegossene Gottesliebe
kann durch keine Macht der Gewalt in die Stunde der Versuchung
geführt werden. Wie Jesus nicht zum römischen Soldaten
gemacht werden kann, so können die Glieder seiner
Gemeinde weder Polizeipräsidenten noch Fliegeroffiziere,
weder Artilleristen noch Landjäger sein. Weder das Gift noch
die Bombe, weder die Pistole noch der Degen, weder das
Henkerschwert noch der Galgen können ihre Waffen sein. Als
der Brief Christi, als die Offenbarung des Herzens Jesu haben
sie nichts anderes als das Ebenbild der letzten Liebesklarheit
w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n