Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

Eberhard Arnold - Innenland 250
Glaube an das Herz Gottes. Von dort aus ergießt sich sein
Lichtmeer in alle Lande.
Christus ist die Liebe des Lichts, das über das Feuer des
Zorns zur Herrschaft kommt. Als die Seele das Licht verlor,
sprach Gott den Namen „Jesus" aus. In ihm ist Gottes Zorn
gelöscht. Christus ist das Herz Gottes, das über alle Auswirkungen
seines Zorns triumphiert. Zu allen Ländern, wohin
Gottes Zorn gekommen war, eilt sein Herz. Christus sendet
sein Licht in alle Welt. Allen Völkern leuchtet er auf. Sein
Licht scheint ohne Unterschied einem wie dem anderen. Dem
Gottlosesten, den der schärfste Zorn Gottes in verzehrendem
Feuer ergriffen hat, steht die Pforte der Lichtgeburt offen.
In Christi Tod sind die Christen mit Christus allen Elementen
des Zornes abgestorben. In seinem Geist, in der Liebe des
Gottesherzens, ist der Christ zu einem neuen Menschen
geboren, welcher in der anderen Gerechtigkeit der liebenden
Geduld lebt. Wo die Finsternis des Zornes war, strahlt nun die
Liebe aus dem leuchtenden Herzen Gottes auf. Der Brand des
Zornes und das Leuchten der Liebe sind zweierlei. Sie sind
einander so fremd wie Tag und Nacht. Keines begreift das
andere; keiner sieht das andere.
Jeder Mensch aber trägt vom Urbeginn her beides in sich.
Es ist, als ob die rechte Hand in die lichte Majestät eingehen
und die linke in ihrem Feuer-Urstand bleiben wolle. Welche der
beiden Eigenschaften im Menschen erweckt wird, die brennt
in ihm, und von ihrem Feuer wird die Seele entzündet. Ergibt
sie sich den Eigenschaften des Zornes, so frisst dieser um
sich und unterwirft alles seinen strafenden Ordnungen. Ergibt
sie sich aber dem Herzen in Gott, so erfährt sie, dass der dort
wohnende Geist Jesu Christi keinen Zorn kennt, keinen Krieg
führt und keine gewalttätige Strafe handhabt. Er liebt nur und
gibt nur.
Die Weisheit des Gottesherzens begehrt keinen Tod und
keinen Krieg, wie es der Zorn Gottes tut. Die Kinder dieses
Herzens dürfen nicht töten und können keinen Krieg führen. Sie
brauchen keine mörderische Waffe. Als Christ kann niemand
Kriege führen. Wer das tut, tut es als Heide in der Ordnung des
Zornes, niemals aber als Christ in der Ordnung der Liebe. Kein
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