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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 315<br />

erfolgt ke<strong>in</strong>e Besserung. Ohne das lebendige Geisteswort<br />

bleibt alles beim Alten. Wort <strong>und</strong> Wort gehören zusammen. Das<br />

<strong>in</strong>nerliche Wort ist das Wahrhaftige <strong>und</strong> Wesentliche. Es ist ewige<br />

<strong>und</strong> allmächtige Gotteskraft; es wird durch niemanden ver-<br />

än<strong>der</strong>t; es wird durch ke<strong>in</strong>e Auslegung abgewandelt. In den glaubenden<br />

Menschen ist es von gleicher Art <strong>und</strong> Gestalt wie Gott,<br />

denn es ist Gott. Als Gott selbst kommt es zu den Glaubenden.<br />

Es vermag alle D<strong>in</strong>ge. Es eröffnet das Neue. Deshalb sagt<br />

Johannes über das neue Gebot: “Es ist <strong>in</strong> ihm <strong>und</strong> <strong>in</strong> euch!”<br />

Als das Fleisch gewordene Wort ist es <strong>und</strong> lehrt es niemals<br />

etwas an<strong>der</strong>es als alle<strong>in</strong> den lebendigen Christus <strong>und</strong> se<strong>in</strong><br />

Kreuz. So hat denn <strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>de Jesu Christi durch das<br />

äußerliche Wort alle Menschen aufzurufen, sich unter <strong>die</strong>sen<br />

e<strong>in</strong>en, e<strong>in</strong>zigen, <strong>in</strong>nerlichen Lehrmeister zu stellen. Niemals<br />

darf man den Menschen beim äußerlichen Wort stehenlassen,<br />

sonst macht man aus den Schriften, aus den Predigten <strong>und</strong> aus<br />

allen ihren Worten e<strong>in</strong>en Abgott. Wörter dürfen nicht zu Götzen<br />

werden. Sie alle s<strong>in</strong>d nicht mehr als Bildzeichen <strong>und</strong> Werkzeuge.<br />

Sie müssen <strong>und</strong> werden verschw<strong>in</strong>den, wenn das nie<br />

vergehende Wort se<strong>in</strong>e letzte Erfüllung f<strong>in</strong>den soll. Bis dah<strong>in</strong><br />

bleiben sie, was sie s<strong>in</strong>d: e<strong>in</strong> Bild des Wahrhaftigen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

geschaffenen Kreatur. Im Bild aber ehre man den, den es<br />

zeigen will.<br />

Das Neue Testament unterscheidet sich <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser H<strong>in</strong>sicht<br />

nicht vom Alten. Beides bleibt Zeichen <strong>und</strong> Zeugnis. Zu beidem<br />

gehört Predigen <strong>und</strong> Hören, Schreiben <strong>und</strong> Lesen. Der Mensch<br />

kann es benutzen. Wenn jedoch nicht <strong>der</strong> lebendige Meister des<br />

<strong>in</strong>nerlichen Wortes selber <strong>die</strong> Kraft des neuen B<strong>und</strong>es herabbr<strong>in</strong>gt<br />

<strong>und</strong> mit ihr das Herz durchdr<strong>in</strong>gt <strong>und</strong> das Leben erobert,<br />

so muss das Alte Testament altes Gebot, altes Gesetz <strong>und</strong> altes<br />

Wort bleiben. Ohne den Heiligen Geist des lebendigen Wortes,<br />

ohne den <strong>in</strong>wendigen Christus <strong>und</strong> se<strong>in</strong> neues Gebot, ohne<br />

<strong>die</strong> Liebe se<strong>in</strong>es lebendigen Herzens, ohne <strong>die</strong> <strong>E<strong>in</strong></strong>pflanzung<br />

se<strong>in</strong>es Kreuzes <strong>und</strong> se<strong>in</strong>es neuen Lebens bleibt alle Schrift <strong>und</strong><br />

alle Predigt toter Buchstabe <strong>und</strong> leeres Getöne.<br />

Im Lebenszeugnis Ulrich Stadlers führte <strong>die</strong> Klarheit des<br />

Geistes zu hellerem Licht, als es wenige Jahre vorher Hans<br />

Denck gegeben war 69 :<br />

w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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