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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 40<br />

Unvergänglichkeit. So ward ich wie e<strong>in</strong> Land, das fröhlich<br />

wächst <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Früchten. Wie <strong>die</strong> Sõnne über dem Antlitz<br />

<strong>der</strong> Erde, erleuchtete <strong>der</strong> Herr me<strong>in</strong>e Augen. Me<strong>in</strong> Angesicht<br />

empf<strong>in</strong>g den Tau, <strong>und</strong> me<strong>in</strong> Odem labte sich an dem köstlichen<br />

Duft des Herrn. Er führte mich <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Para<strong>die</strong>s, wo <strong>die</strong><br />

Fülle <strong>der</strong> Labung des Herrn ist. Ich warf mich nie<strong>der</strong> vor dem<br />

Herrn um se<strong>in</strong>er Herrlichkeit willen <strong>und</strong> sprach: “Selig, <strong>die</strong><br />

<strong>in</strong> de<strong>in</strong> Land gepflanzt s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en Platz haben <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em<br />

Para<strong>die</strong>se, <strong>die</strong> gleich dem Wachstum de<strong>in</strong>er Bäume wachsen<br />

<strong>und</strong> aus <strong>der</strong> F<strong>in</strong>sternis ans Licht gewan<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d! Siehe, alle<br />

de<strong>in</strong>e Arbeiter s<strong>in</strong>d schön <strong>und</strong> tun gute Werke; sie wenden sich<br />

von <strong>der</strong> Unfre<strong>und</strong>lichkeit zu de<strong>in</strong>er Liebeskraft. – Sie haben<br />

<strong>die</strong> Bitterkeit <strong>der</strong> Bäume von sich abgetan, als sie <strong>in</strong> de<strong>in</strong> Land<br />

verpflanzt wurden. Denn es ist viel Platz <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Para<strong>die</strong>se,<br />

aber es gibt nichts Unnützes dar<strong>in</strong>, sondem alles ist voll von<br />

de<strong>in</strong>en Früchten'!” 12<br />

Deshalb mußte Fichte sagen: “Solange <strong>der</strong> Mensch noch etwas<br />

für sich selbst se<strong>in</strong> will, kann das wahre Se<strong>in</strong> <strong>und</strong> Leben<br />

<strong>in</strong> ihm sich nicht entwickeln, <strong>und</strong> er bleibt ebendarum auch <strong>der</strong><br />

Seligkeit unzugänglich.” Denn alles selbstisch iso lierte Se<strong>in</strong> gilt<br />

Fichte mit Recht als Nichtse<strong>in</strong>, weil es tödliche Beschränkung<br />

als Abgrenzung von dem alle<strong>in</strong> wahren Se<strong>in</strong> ist. An Stelle <strong>der</strong><br />

Unseligkeit <strong>in</strong> s<strong>in</strong>nlicher Selbstliebe <strong>und</strong> an Stelle moralischer<br />

Gesetzlichkeit kann <strong>die</strong> höchste <strong>in</strong>nere Freiheit nur <strong>in</strong> glückseliger<br />

Geme<strong>in</strong>schaft mit dem göttlichen Se<strong>in</strong> bestehen. Abgegrenzte<br />

Selbstliebe <strong>und</strong> herz lose Gesetzlichkeit s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Fe<strong>in</strong>de<br />

des Evangeliums <strong>der</strong> <strong>E<strong>in</strong></strong>heit <strong>und</strong> Freiheit. Die wahre Freiheit<br />

des von Gott re gierten Herzens setzt an <strong>die</strong> Stelle äußerer GesetzmäBigkeit<br />

den <strong>in</strong>neren Drang <strong>der</strong> völligen Liebe. Sie ist <strong>der</strong><br />

Trieb des Heiligen Geistes, <strong>der</strong> zur göttlichen Ordnung geme<strong>in</strong>samen<br />

Lebens <strong>in</strong> vöiliger Geme<strong>in</strong>schaft führt. Dar<strong>in</strong> wird jede<br />

Isolierung <strong>und</strong> willkürliche Abgrenzung durch <strong>die</strong> <strong>E<strong>in</strong></strong>heit des<br />

______________________________<br />

12 aus “am anfang war <strong>die</strong> Liebe; Dokumente, briefe <strong>und</strong> texte <strong>der</strong><br />

urchristen”. eberhard arnold hrsg. S. 204 f.,<br />

w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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