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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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deR HeIlIGe GeIST<br />

Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 258<br />

Die Gabe <strong>der</strong> Innerlichkeit ist e<strong>in</strong> zweischneidiges Schwert.<br />

Die heutige Literatur beweist, dass <strong>der</strong> suchende Mensch<br />

Gott <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Wahrheit, ebenso aber den Satan <strong>und</strong> dessen<br />

Tiefen ergründen will. Was will man? Gott o<strong>der</strong> den Teufel?<br />

Entscheidung tut not. Gott ist gut. Gott ist Geist. Das<br />

Dämonische ist das Reich des bösen Geistes. Will man sich<br />

<strong>in</strong> beides zugleich versenken? Das Wesen e<strong>in</strong>es Geistes kann<br />

man nur erkennen, wenn man e<strong>in</strong>s mit ihm wird. Man kann Geist<br />

nicht an<strong>der</strong>s erfassen, als durch <strong>die</strong> Vere<strong>in</strong>igung mit se<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong>nersten Wesenskern. Hier bist du – e<strong>in</strong> lebendiger Mensch.<br />

Mit welchem Geist willst du dich vere<strong>in</strong>igen? August<strong>in</strong>58 entschied<br />

sich e<strong>in</strong>st nach langjährigem Schwanken: “Gott <strong>und</strong> me<strong>in</strong>e<br />

<strong>Seele</strong> ist das, was ich verstehen w i l l, nichts an<strong>der</strong>es! Ne<strong>in</strong>,<br />

nichts an<strong>der</strong>es!”<br />

Die menschliche <strong>Seele</strong> ist von Fleisch <strong>und</strong> Blut beherrscht.<br />

Mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Hand greift sie nach dem Leben, mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

nach dem Tod. Friedrich Nietzsche59 sagte: “Weh' dem, <strong>der</strong> ke<strong>in</strong>en<br />

Boden hat! Weh' dem, <strong>der</strong> ke<strong>in</strong>en Stützpunkt hat! – Das, das<br />

ist me<strong>in</strong> Abgr<strong>und</strong> <strong>und</strong> me<strong>in</strong>e Gefahr, dass me<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> <strong>die</strong> Höhe<br />

stürzt <strong>und</strong> dass me<strong>in</strong>e Hand sich halten <strong>und</strong> stützen möchte<br />

an <strong>der</strong> Tiefe.” Der Mensch ist zu e<strong>in</strong>er gefährlichen Wan<strong>der</strong>ung<br />

aufgebrochen. Der lebendig machende Geist <strong>der</strong> Höhe kämpft<br />

um ihn gegen <strong>die</strong> lebensfe<strong>in</strong>dlichen Geister des Abgr<strong>und</strong>s. Die<br />

menschliche Natur vermag sich nicht aus eigener Kraft über<br />

sich selbst emporzuheben. Ohne den Geist Gottes bleibt <strong>die</strong><br />

<strong>Seele</strong> <strong>in</strong> allzu menschlichen, sterblichen Nie<strong>der</strong>ungen.<br />

__________________<br />

58 august<strong>in</strong>(us), 354-430, bischof von hippo, Kirchenvater, gr<strong>und</strong>legend<br />

für kath. theologie, ethik <strong>und</strong> Gesellschaftslehre.<br />

59 friedrich wilhelm Nietzsche, 1844-1900, dt. philosoph<br />

w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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