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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 208<br />

satz zwischen Mensch <strong>und</strong> Gott erfasst wird, um so gewaltiger<br />

tritt das Neue <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung. Die Sache Gottes tritt an <strong>die</strong><br />

Stelle des Menschen <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Not. Der Friede des kommenden<br />

Reiches br<strong>in</strong>gt <strong>die</strong> Vergebung <strong>der</strong> Zerrissenheit <strong>und</strong><br />

Sünde <strong>und</strong> <strong>die</strong> Harmonie mit Gottes Liebesmacht. Alle Kräfte<br />

des vorher vergeudeten Willens s<strong>in</strong>d nunmehr <strong>in</strong> neuer, vorher<br />

nie gekannter Klarheit auf Gott <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Reich gerichtet. Wie<br />

man im Kriege <strong>die</strong> Segnungen des Friedens ahnen lernte, so<br />

beruht <strong>der</strong> Friede des Herzens auf <strong>der</strong> Stärke des Gegensatzes<br />

zu Sünde <strong>und</strong> Disharmonie, zu Schwäche <strong>und</strong> Zerrissenheit.<br />

Nur <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Spannung zwischen <strong>der</strong> zersplitterten Kraftlosigkeit<br />

des Menschen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Energie des Gottesfriedens kommt<br />

es zum Leben.<br />

Deshalb ist an Paulus das Wort ergangen: “Lass dir an<br />

me<strong>in</strong>er Gnade genügen, denn me<strong>in</strong>e Kraft ist <strong>in</strong> dem Schwachen<br />

mächtig” (2. Kor. 12, 9). Deshalb musste Luther sagen:<br />

“Gott ist e<strong>in</strong> Gott <strong>der</strong>er, so da betrübt, arm, elend, unterdrückt,<br />

verzweifelt <strong>und</strong> allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> allen D<strong>in</strong>gen zu nichts gemacht<br />

s<strong>in</strong>d; an denen kann Gott se<strong>in</strong> recht natürlich Werk üben, das<br />

da ist: <strong>die</strong> Niedrigen erhöhen, <strong>die</strong> Hungrigen zu speisen, <strong>die</strong><br />

Bl<strong>in</strong>den zu erleuchten, <strong>die</strong> Armen <strong>und</strong> Elenden zu trösten, <strong>die</strong><br />

Sün<strong>der</strong> gerecht, <strong>die</strong> Toten lebendig <strong>und</strong> <strong>die</strong> Verdammten <strong>und</strong><br />

Verzweifelten selig zu machen.”<br />

Es ist das Wesen Gottes, gerade dort se<strong>in</strong>e übermacht zu<br />

beweisen, wo das Dunkle <strong>und</strong> Schwache <strong>die</strong> letzte Hoffnung<br />

zerstört hat. “Wo <strong>die</strong> Sünde mächtig geworden ist, ist <strong>die</strong> Gnade<br />

um vieles mächtiger geworden” (Röm. 5, 20). Gottes Wille lässt<br />

<strong>die</strong> eigene Kraft des Menschen zerbrechen. In kranker Selbstliebe<br />

muss sie sich im engsten Kreise des eigenen Se<strong>in</strong>s zu Tode<br />

erschöpfen. Das hiermit gegebene Ende des Eigenen ruft nach<br />

dem Anfang des An<strong>der</strong>en. Die Geburt des Glaubens setzt e<strong>in</strong>.<br />

Der Glaube dr<strong>in</strong>gt zur Liebe Gottes, zur Zukunft se<strong>in</strong>es Reiches<br />

vor. Aus dem Glauben wächst <strong>die</strong> Liebe als e<strong>in</strong>e tätige Liebe<br />

zu Gott <strong>und</strong> Christus, als Freude an Gottes Schöpfung <strong>und</strong> an<br />

den Menschen, als siegesfrohe Erwartung des Gottesreiches,<br />

w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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