Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

Eberhard Arnold - Innenland 150
Wir liefern unsere Seele der unreinen Macht aus. Wir werden
von Gott und seinem Reich abgesondert. Wir sind ohne Gott
und ohne Gemeinschaft in der zersplitterten Welt.
Das Licht der Einheit aber überstrahlt die Finsternis des
Zerfalls. Dem Licht gilt es zu folgen. “Wenn wir im Licht leben,
wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander,
und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns von aller
Sünde rein” (1. Joh. 1,7). Die hellen Strahlen des Gotteslichts
sind stärker als die schwarzen Ausstrahlungen der zersetzenden
Dämonie. Dunkel kann Licht nicht überwältigen. Nur muss der
Glaube und das durch ihn bestimmte Leben dem Licht in steter
Beständigkeit zugewandt bleiben. Wer den dunklen Strahlen
abgekehrt ist, kann von ihnen nicht ergriffen werden. Der Wille
ist das Gebiet ihrer Einwirkung. Die Willenskraft ist das Organ,
das sie zersetzen wollen. Bleibt der Wille von ihrer Vergiftung
frei, so ist der Kampf gewonnen. Der im Licht lebende Wille
schlägt die Angriffe der Finsternis ab. Das Licht siegt über die
Finsternis. Der Lichtwille ist frei.
In Gemeinschaft stehen setzt ein Leben im Licht voraus. Die
Klarheit und Reinheit des Lebens aus Gott führt zu der völligen
Lebenseinheit, die alle Gewalten der Zerstörung und Auflösung
überwindet. Mit Jesus, mit seinem Blut und Leben einig sein befreit
durch die Reinheit seines Opfers von aller Verunreinigung
und durch die alles vereinigende Machttat seines Todes von aller
Uneinigkeit. Diese Kraft bewirkt ein Leben, das in derselben
Heiligkeit und Glut erstrahlt wie das Leben Jesu. Das Licht Jesu
Christi ist das neue Leben der völligen Einheit. Jede Gemeinschaftslosigkeit
und Gemeinschaftswidrigkeit ist Dunkelheit und
Kälte, die dem glühenden Licht Jesu abgewandt ist. Die Vereinzelung
der Seele und die Unreinheit ihres Wollens ist dem Leben
Jesu feindlich und fremd. Der Wille ist unrein und verdunkelt, so
oft er die Klarheit des Lebens Jesu mit anderen Elementen vermischt,
so oft er gegen die Treue der völligen Liebe und gegen
die Gemeinschaft der vöiligen Vereinigung verstößt, so oft er
die Hingabe und Gelassenheit aller Güter verleugnet. Zum Eigenwillen,
zum begehrlichen Willen und zum Eigentumswillen
geworden, verläßt er das Licht und erwählt die Finsternis. Jede
w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n