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Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...

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Eigenschaftsg6tter 107<br />

sind. Durch die Grazisierung <strong>de</strong>r <strong>Religion</strong> wer<strong>de</strong>n die Krafte<br />

<strong>de</strong>s Gottes <strong>de</strong>r Quelle und flieBen<strong>de</strong>n Gewasserl, personlich gefaBt,<br />

zuNymphae. 2 Auch die Salacia Nepfuni e<strong>de</strong>i<strong>de</strong>t dassèlbe<br />

Schicksal. Salacia ist nach <strong>de</strong>r einleuchten<strong>de</strong>n Etymologie,<br />

die ich Osthoff verdanke, abzuleiten von salax, wie auàacia<br />

von (~uàax. Es ist die Springkraft <strong>de</strong>r Quelle, das springen<strong>de</strong>,<br />

schieBen<strong>de</strong> Gewasser <strong>de</strong>s Apennin. Die Nymphae haben in<br />

<strong>de</strong>r gewohnlichen V orstellung <strong>de</strong>r Romer die alte Salacia ganz<br />

verdrangt. Aber <strong>de</strong>r Übergang von <strong>de</strong>r romischen zu <strong>de</strong>r<br />

griechischen Vorstellung ist noch kenntlich in <strong>de</strong>m Beinamen<br />

<strong>de</strong>r nymphae bei <strong>de</strong>n Dichtern, nymphae salaces. 3 Das sind<br />

.nicht die üppigen, son<strong>de</strong>rn die springen<strong>de</strong>n, wie sie Boecklins<br />

antike Naturanschauung wie<strong>de</strong>rerkannt hat. Nur in einem<br />

einzigen Zeugnis fin<strong>de</strong>t sich die alte Gedankenverbindung wie<strong>de</strong>r 246<br />

auf einem in Wien gefun<strong>de</strong>nen Altar 4 C. III 1'435927 [I. 0.]<br />

M. N[ept]i~[no S]alaceae Nimp[his Danuv]io Acauno 5 clis àea,.<br />

bt~sque omnibus. An St elle <strong>de</strong>r Nymphae wür<strong>de</strong>n nach altromischer<br />

Weise die Vires stehen. Die FluBgotter sichert <strong>de</strong>r<br />

FundOl:t <strong>de</strong>s Steines, an <strong>de</strong>r Einmündung <strong>de</strong>r Wien in die<br />

Donau. Der keltische N ame Acauno, <strong>de</strong>ssen Etymologie klar<br />

ist 6 , bezeichnet die Wien treffend, die durch <strong>de</strong>n LoBbo<strong>de</strong>n<br />

flieBend, viel Geschiebe führte.<br />

Ganz gleicher Art wie die G6tterpaare <strong>de</strong>r Comprecationes<br />

1 Oben S. 19-21.<br />

2 C. XI 1162 Nimphis et Virib~~s Âugustis V 5648 LY1nfzs Viribus vermitteln<br />

<strong>de</strong>n Übergang, in<strong>de</strong>m die r6mische und griechische Anschauung<br />

geglichen wird.<br />

• Festus ep. S. 327 Salacia1n dicebant <strong>de</strong>a1n nquae, quam putnbnnt salum<br />

ciere, hoc est mm'e moveI'e. Un<strong>de</strong> Ovidius: 'Nymphaeque salaces'.·<br />

Ovid, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Bergen <strong>de</strong>s Apennin aufgewachsen war, kanùte <strong>de</strong>n<br />

Glauben <strong>de</strong>s Volkes.<br />

~ Die Inschrift iat wegen <strong>de</strong>s Amtes agens vices legati legionis nicht<br />

vor Gallienus geschrieben und ist, nach <strong>de</strong>ri Resten <strong>de</strong>s Konsulates zn<br />

schlieBen, im Jahre 279 n. Chr. gesetzt. So lebendig war <strong>de</strong>r altr6mische<br />

Glaube unter <strong>de</strong>n Bauern.<br />

5 Acnuno, nicht Agauno steht auf <strong>de</strong>m Steine.<br />

• Plinius n. h. 17, 44· n~fa, quae vocatur acaunumarga, inte1'mixto lapi<strong>de</strong>.

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