Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...
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46 Traiansbogen<br />
Symmetrie in <strong>de</strong>r Anordnung <strong>de</strong>r Szenen. Die Reliefs auf ùem<br />
rechten' Pfeiler stellen Taten <strong>de</strong>s Kaiser'l im Oriente dar. Demnach<br />
haben wir in <strong>de</strong>m untersten Relief <strong>de</strong>s linken Pfeilers,<br />
ebenso wie in <strong>de</strong>m Relief links an <strong>de</strong>r Attica Ereignisse zu<br />
erkennen, <strong>de</strong>ren Schauplatz <strong>de</strong>r Okzi<strong>de</strong>nt ist. Die bevorzugte<br />
Stellung <strong>de</strong>r okzi<strong>de</strong>ntalischen Szenen auf <strong>de</strong>r linken Seite ent-<br />
188 spricht nul' <strong>de</strong>m allgemeinel1 politischel1 und militiirischen<br />
Übergewicht <strong>de</strong>s westlichen Reichsteiles. Wenn aber Petersen<br />
in Iuppiter <strong>de</strong>n Donal' <strong>de</strong>r Gennanen erkennen will, 50 "i<strong>de</strong>rlegt<br />
dies schon die Tatsache, daB Donal' mit Hercules geglichen<br />
wur<strong>de</strong>. 1 Auch tritt <strong>de</strong>r Gott von Seite <strong>de</strong>r Romer an<br />
<strong>de</strong>n Germanen heran, <strong>de</strong>m el' scharf ins Antlitz blickt. Es ist<br />
<strong>de</strong>r Gott <strong>de</strong>sromischen Vertragsschlusses, Iuppiter feretrius,<br />
und el' wacht über die Bunùestreue <strong>de</strong>r germanischen Fürsten. 2<br />
Der ers te <strong>de</strong>r germa~ischen principes leistet mit vorgestrecktem<br />
Zeige- und Mittelfinger <strong>de</strong>r rechten Hand <strong>de</strong>n Treueeid. Zunachst<br />
hat man hier an die Donausueben zu <strong>de</strong>nken, die nach<br />
<strong>de</strong>m Siege, welchem <strong>de</strong>r Kaiser <strong>de</strong>n Namen Germanicus verdankte,<br />
in ein Schutzverhiiltnis zu Rom traten. 3 DaB Vertrage<br />
mit <strong>de</strong>m Ausland in romischer Form geschlossen wer<strong>de</strong>n, liegt<br />
schém in <strong>de</strong>r maiestas <strong>de</strong>s populus Romanus, die keine Gleich-<br />
1;Jerechtigung all<strong>de</strong>rer VOlker anerkennt. Und das ist einer <strong>de</strong>r<br />
Grün<strong>de</strong>, warum ane romischen Kaiser seit Augustus Fetialen<br />
gewesen sind. 4<br />
1 <strong>Religion</strong> d. 1'. Heeres S. 49 f.<br />
2 <strong>Religion</strong> a. 1'. Heel'es S. 11\).<br />
3 V gl. meinen Oommental' <strong>zur</strong> 1Jfa1'c1tssaule 111 und über <strong>de</strong>n Treueid<br />
<strong>de</strong>r Germanen Sehro<strong>de</strong>r Neue Hei<strong>de</strong>lb. JahTb. VIII 218 ff.<br />
4 Bezeugt ist es nur fiir Augustus selbst Mon. Aneyr. 1, 46 und für ,<br />
lYIarcus Dio LXXI 33. Aber das Vorbild <strong>de</strong>s Augustus ist in solchen<br />
Dingen unbedingt ma.Bgebend geblieben. Deshalb sind auch die fetiales,<br />
ebenso wie die sodales Titii, ein Priestertum, das Augustus ebenfalls beklei<strong>de</strong>t<br />
hat, viri senatorii <strong>de</strong>r hochsten Rangsklassen. V gl. die Indices<br />
zum O. I. L. Wenn Claudius solehe Vertrage ritu fetiali auf <strong>de</strong>m Forum<br />
abschlie.Bt (Sueton Claud. 25), 80 liegt das Son<strong>de</strong>rbare nicht in <strong>de</strong>r Vertragsform,<br />
son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>m Orte, aIs ware <strong>de</strong>r Kaiser Numa Pompilius.