Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...
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<strong>Religion</strong> v. Emesa 205<br />
Mitte <strong>de</strong>s dritten Jahrhun<strong>de</strong>rts im Besitze eines Sampsigeramus<br />
war, HiBt die tieferen Ursachen <strong>de</strong>r politischen Kampfe erkennen,<br />
die <strong>zur</strong> Zeit <strong>de</strong>r Severe die Priesterschaft Emesas bewegten.<br />
Auch hier wie in Juda war es <strong>de</strong>r Gegensatz <strong>de</strong>r<br />
alten Triiger <strong>de</strong>r politischen Macht zu <strong>de</strong>m über sie emporgewachsenen<br />
H ohenpriestertum.<br />
N och einmal erscheint Emesa in seiner religiosen Be<strong>de</strong>utung,<br />
aIs Aurelian vor <strong>de</strong>n Mauern <strong>de</strong>r Stadt <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Sieg über Zenobia errang. Von einer Wun<strong>de</strong>rerscheinung<br />
in diesel' Schlacht berichtet die Vita Aureliani 25, 3 cumqtte<br />
Aureliani equites fatigati iam paene disce<strong>de</strong>rent ac terga dm'ent,<br />
subito vi nttminis, quod postea est proditum, hortante quadam<br />
divina forma per pedites etiam equites restituti sunt. f'ugata<br />
est Zenobia cum Zaba, et plenissime parla victoria. recepto<br />
igitur orientis statu Emesam victor Attrelianus ingressus est ac<br />
statim ad templum Heliogabali tetendit, quasi communi officio<br />
vota soluturus. verum illic eam formam numinis repperit, quam<br />
in bello sibi faventem vidit. quare et iUic templa fundavit donariis<br />
ingeniibus positis et Romae Soli templum posuit maiore honorificentia<br />
consecratum. GewiB ist es kein Zufall, daB die Palmyrener<br />
gera<strong>de</strong> hier die Schlacht angenommen haben. Sie<br />
zahlten auf <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>s Sonnengottes, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Entscheidung sich von i~nen abwandte. Die einigen<strong>de</strong><br />
Macht, auf <strong>de</strong>r die politische Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s palmyrenischen<br />
Reiches beruhte, war <strong>de</strong>r arabische Sonnenkult gewesen.<br />
Aber nicht <strong>de</strong>m Gotte von Emesa galt die Verehrung Au~<br />
relians, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>m Sonnengotteschlechthin. 1 Die <strong>de</strong>m Monotheismus<br />
zùstreben<strong>de</strong> religiose Entwicklung <strong>de</strong>r Zeit hat<br />
auch die vielen Bâ'alim <strong>de</strong>s Ostens in <strong>de</strong>n einen Sol auf- 232<br />
gehen lassen. Seine Verehrung ist die <strong>Religion</strong> <strong>de</strong>s Ostens<br />
unter <strong>de</strong>rdiocletianischen Dynastie. 2 Untel' seinem Zeichen<br />
1 Die Nachrichten über <strong>de</strong>n Soldienst <strong>de</strong>s Aurelianus las sen gar<br />
keine individuelle o<strong>de</strong>r lokale Form <strong>de</strong>s Kultes erkennen. Wissowa<br />
<strong>Religion</strong> 306. 2 <strong>Religion</strong> <strong>de</strong>s riÎm. Heeres 35. Usener Rhein. Mus. 60, 477.