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Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...

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TriumphstraBe 223<br />

Kriegszustan<strong>de</strong>s. 1 Durch diesen Bogen wird das Heer einst<br />

gezogen sein, sobald <strong>de</strong>r Kriegszustand eintrat. An einem<br />

zweiten Bogen, <strong>de</strong>m tigillum sDrorium, stan<strong>de</strong>n die Altare <strong>de</strong>s<br />

Ianus Ouriatius und <strong>de</strong>r Iuno. Die curiae sind die bürgerliche<br />

Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s V olkes, Iuno ist die Schutzgottin <strong>de</strong>r<br />

curiae und Ianus Ouriatius bezeichnet <strong>de</strong>n Anfang <strong>de</strong>s bürgerlichen<br />

Zustan<strong>de</strong>s. In <strong>de</strong>r Legen<strong>de</strong> muB <strong>de</strong>r Horatier 2 <strong>zur</strong> 73<br />

Sühne <strong>de</strong>s Schwestermor<strong>de</strong>s durch <strong>de</strong>n Bogen gehen. Deshalb<br />

glaube ich, daB ursprünglich das heimkehren<strong>de</strong> Heer durch das<br />

Durchziehen durch <strong>de</strong>n Bogen von <strong>de</strong>r Befleckung <strong>de</strong>s Krieges<br />

befreit wur<strong>de</strong>. Für diese Auffassung spricht auch <strong>de</strong>r Standort<br />

<strong>de</strong>s Bogens. 3 Er befand sich unmittelbar bei <strong>de</strong>m Heiligtum<br />

<strong>de</strong>r Tellus, die alles Lebén gebiert't, und nahe <strong>de</strong>p curiae<br />

veteres.<br />

Auch die porta triumphaIis, die nichts an<strong>de</strong>res aIs ein freistehen<strong>de</strong>r<br />

Bogen gewesen sein kann, hat dieselbe Be<strong>de</strong>utung.<br />

Sie ist an die Stelle <strong>de</strong>s linken Durchganges <strong>de</strong>r porta Oarmentalis<br />

getreten, aIs die Sühnriten an die ara Martis. in cam po<br />

verlegt wur<strong>de</strong>n. Sie ist zugleich das V orbild <strong>de</strong>r Ehrenbogen,<br />

die doch romisch-nationalen Ursprungs sind.<br />

Ebenfalls im el' sten Punischen Kriege erbaute A. Atilius<br />

1 Bei lanus tritt ganz regelmaBig <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>s vVesens hinzu,<br />

<strong>de</strong>ssen Wirkung er von Anfang an bestimmt, so lanus Consevius <strong>de</strong>r<br />

Anfang <strong>de</strong>r im Consus wirken<strong>de</strong>n Kraft, und in <strong>de</strong>rselben Weise lanus<br />

lunonius, lanus Matutinus, vgl. oben S. 170. Deshalb wird aueh Ianus<br />

immer vor <strong>de</strong>r Anrufung <strong>de</strong>s Gottes, <strong>de</strong>m das Gebet eigentlieh gilt,<br />

genannt. leh verstehe nieht, wie man daraus sehlieBen kann, lanus<br />

sei <strong>de</strong>r Hauptgott <strong>de</strong>r ltaliker gewesen. Einen Ianus Quirini 'kann<br />

nur die Versnot erzeugen.<br />

2 Horatius ist abzuleiten von <strong>de</strong>r Hora Quirini. Hora ist nach einer<br />

Mitteilung meines Kollegen Osthoff <strong>de</strong>rselben Wurzel mit XâQ/L1'). Sie<br />

entsprieht <strong>de</strong>r Virtus Martis.Horatius ist also <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Hora Quirini<br />

erfüllte Kampfer. Sein Gegner führt <strong>de</strong>n Namen naeh <strong>de</strong>r curia, also<br />

<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>m das kriegerische Wesen fehlt. KovQu:cdovç;, Ps. Plutarch<br />

Parallel. 16 (Bern. 2, 366, 11); Dionys. v. Hal. KOQâr:wt = Curiatius;<br />

Martial 4, 60, 3.<br />

3 Huelsen Topogr. 1, 3, 258. 4 Ohen S. 160. 177.

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