Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...
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2 'l'ierbil<strong>de</strong>r<br />
Ovid sagt an einer Stelle <strong>de</strong>r Fasten, wo er das rOIi.ulische<br />
. Jahr schil<strong>de</strong>1't, III 109:ff.<br />
signaque quae longo tj'aterpercenseat anno<br />
ire per haec wno mense sororis equos?<br />
Zibera currebant non observata per annum<br />
si<strong>de</strong>Ta,. constabat sed tamen esse <strong>de</strong>os.<br />
non illi caelo labentia signa tenebant,<br />
sed sua: q~tae magnum peT<strong>de</strong>re crimen eTat.<br />
illa qui<strong>de</strong>m faeno: sed eTat TeVC1"entia faeno,<br />
quantam nunc aquilas ceTnis habe'i"e tuas.<br />
pertica S1>tspensos portabaflonga maniplos,<br />
ttn<strong>de</strong> maniplaris nomina miles /labet.<br />
In<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Dichte1' mit <strong>de</strong>r doppelten Be<strong>de</strong>utung von signum T<br />
Zodiakalzeichen und Fahne, spielt, sagt er in einer nul' für<br />
<strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnen Leser unklaren W eise, daB zu seiner Zeit die<br />
Legionen die Zodiakalzeichen in <strong>de</strong>n ]1-'ahnen füh1'ten. Dadurch<br />
erhiilt dieses scheinbar so unve1'mittelte Hineinziehen <strong>de</strong>r romulischen<br />
Fahnen in die Schil<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s romulischen Jahres<br />
seine voIle Berechtigung und <strong>de</strong>n eigentlichen Sinn. Durch<br />
184 die E1'kenntnis, daB die Tie1'bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Fahnen die Zodiakalzeichen<br />
sind, ist <strong>de</strong>r Weg gewiesen, um ih1'e tiefere Be<strong>de</strong>utung<br />
zu verstehen. Sie sind die Nativitiitsgestirne <strong>de</strong>r Legionen \<br />
und aIs soIchen wi<strong>de</strong>rfiihrt ihnen g6ttliche Verehrung, die <strong>de</strong>n<br />
Zodiakalzeichen nach Ovids ausdrücklichen W orten zukomint.<br />
Demnach wi1'd das in Carnuntum gefun<strong>de</strong>ne Relief, . welches<br />
<strong>de</strong>n Stier <strong>de</strong>r X Gemina inmitten einer aedicula da1'stellt 2 , aus<br />
<strong>de</strong>m Lage1'heiligtum <strong>de</strong>s oberpannonischen Heeres, <strong>de</strong>ssen Hauptquartier<br />
Carnuntum war, stammen.<br />
1 Man sieht jetzt erst, warum <strong>de</strong>r Geburtstag <strong>de</strong>s Legionsadlers und<br />
<strong>de</strong>r Signa gefeiert wur<strong>de</strong>. So C. I. L. II 6183: ob natalem aquilae, cf. C.<br />
I. L. II, 2552 und ob natales signor(um) C. I. L. II, 2553.<br />
2 V gl. C. I. L. III 11244 und Kubitschek Führer durch Carnuntum<br />
Fig. 38. Die Inschrift untel' <strong>de</strong>m Bil<strong>de</strong> lautet einfach: l(egio) X G(emina)<br />
p(ia) f(i<strong>de</strong>lis) ein Beweis, daB es sich um ein Kultbild han<strong>de</strong>lt und<br />
nicht um einfm Votivstein. Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Hauptquartiere fitr