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Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...

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36 Traiansbogen<br />

Figur, welche in <strong>de</strong>r Linken ein vexillum hait, auf <strong>de</strong>m fünf<br />

Adler sitzen. Petersen sieht in ihr eine donna città, ohne das<br />

angegebene Attribut zu erklaren. 1 Aber die Krone, die sie<br />

181 tragt, ist nicht eine Mauerkrone, wie sie die Stlidte in Relief 14<br />

tragen, son<strong>de</strong>rn zeigt eine ganz an<strong>de</strong>re Bildung. Charakteristisch<br />

ist das beson<strong>de</strong>rs breite Tor und <strong>de</strong>r Mange1 von Zinnen.<br />

Bei<strong>de</strong>s ist <strong>de</strong>m vallum <strong>de</strong>s Marschlagers eigentümlich. Also<br />

ist es eine cor.ona vallaris 2 , und wir wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Kreis <strong>de</strong>r<br />

Heeresgotter geführt. Ebendorthin verweisen uns zwingend<br />

das vexillum und die aquiIae. 3 Ich habe im Zusal1lmenhang<br />

meiner Untersuchung über die <strong>Religion</strong> <strong>de</strong>s romischen Heeres<br />

gezeigt, daB das vexillum das Attribut <strong>de</strong>r Virtus und die<br />

Mauerkrone das Attribut <strong>de</strong>r numina castrorum ist, zu welchen<br />

die virtus Iegionis gehort. 4 '\Venn hier das vexillul1l fünf<br />

aquilae kronen, so ist die Figur, in <strong>de</strong>r Begriffswelt <strong>de</strong>s romischen<br />

Heeres gedacht, die virtus quinque Iegionum. Sie empfiehlt<br />

ihre Schützlinge <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kaisers, die <strong>de</strong>mnach<br />

Soldaten sein l1lüssen und, da sie die Toga tragen, veterani.<br />

DaB sie bartlos sind, macht sie nicht zu Jünglingen, son<strong>de</strong>rn<br />

entspricht <strong>de</strong>r Sitte <strong>de</strong>r Zeit, die im Heere <strong>de</strong>n Bart noch<br />

nicht kennt. 5 Warum die Virtus die Veteranen <strong>de</strong>m Schutze<br />

<strong>de</strong>s Kaisers empfiehlt, erhellt aus <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n sie begleiten<strong>de</strong>n<br />

Gottergestalten. Die Gottin links von Virtus ist si cher an<br />

ihren Attributen aIs Diana zu erkennen. Den Gott rechts hat<br />

Petersen verl1lutungsweise aIs Silvanus bezeichnet. Er ist es<br />

zweifellos in <strong>de</strong>r Gestalt <strong>de</strong>s Silvanus domesticus. AIs solcher<br />

1 S. 252.<br />

2 Auf <strong>de</strong>m Relief aus Amastris Festschrift für Benndorf 218 f. sind<br />

die coronae murales und vallares schematisch gleich gebil<strong>de</strong>t.<br />

8 An sich ist die Zusammenstellung <strong>de</strong>r aquila mit <strong>de</strong>m vexillum begrifflich<br />

wi<strong>de</strong>rsprechend. Vgl. Rhein. Mus. XLII (1892) 217. Also ein<br />

eigentliches Feldzeichen ist es nicht.<br />

4 <strong>Religion</strong> d. 1". Beeres S. 41 und 96.<br />

5 Die lYIilitarreliefs <strong>de</strong>s Rheinlan<strong>de</strong>s, soweit sie <strong>de</strong>m ersten J ahrhun<strong>de</strong>rt<br />

<strong>de</strong>r Kaiserzeit angehoren, zeigen die Soldaten immer unbartig.

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