Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...

226 TriumphstraBe
bestimmungen der nicht sakrahm Überliefernng beweisen, daB die
Petronia amnis in ihrem nicht bekannten mittleren Laufe tTnmittelbar
nordlich der Pompeiusbauten hinfloB. Ebendiese Linie
hat auch Becker aIs die Südgrenze des campus nachgewiesen. 1
DaB die Bauten des Pompeius noch diesseits der Petronia amnis
lagen, bestatigt die Senatssitzung in der curia des Pompeius
an den Iden des Marz. Ganz scharf wird der Lauf der Petronia
amnis éistlich der porticus des Pompeius bestimmt durch die
Lage der Tempel des Hercules Oustos urd der Lares permarini.
. Seide Tempel wurden spater von der im J ahre 110 v. Ohr. erbauten
76 porticus Minucia umschlossen. 2 Die Lage dieser porticus bestimmen
die Regionsbeschreibungenim allgemeinen dahin, daB
sie zwischel1 der porticus des Marcius Philippus und den beiden
Theatern des Balbus und des Pompeius lag. Von dem Tempel
des Hercules Oustos sagt Ovid, im Gegensatz zur aedes Bellonae,
Fasti 6, 209 altera pars circi Custode sub Hercule tuta est. . Mit
Recht vermutet Huelsen, daB der Rundtempel, den der Stadtplan
im Osten der porticus des Pompeius verzeichnet, eben
dieser Tempel des Hercules ist. 3 Er lag sicher in circo Plaminio.
Dagegen lag der zweite Tempel der porticus Minucia, der der
Lares permarini, in campo.4 Die Petronia amnis floBalso
gerade zwischen beiden Tempeln nach Westen. Der Tempel der
Lares permarini ist der zweite Tempel, den der Stadtplan
neben dem Rundtempel darstellt. Die der Regel widersprechende
Lage des Tempels der Lares pennarini ist dur chaus
verstandlich. Denn diese Gottheiten üben ihre Wirkung,
das Heer im Kriegszustande zu schirmen, in den es erst durch
die Lustratio in campo übertrat, nur im Amtsgebiete militiae.
AIs Gegenstück des Tempels des Hercules Oustos errichtete
M. Fulvius Nobilior, der im Jahre 187 triumphierte, im Süden
des circus Plaminius den Tempel des Hercules Musarum. 5 Von
1 Becker 626. 2 Huelsen Topogr. 1, 3, 547 Anm. 109.
3 Huelsen Topogr. 1, 3, 552. 4 Huelsen TOpOg1·. 1, 3, 487.
5 Huelsen Topogr. 1, 3, 544.