Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...

178 Festcyclen
nec pestilentem sentiat Africum
fecunda vitis nec stcrilem seges
J"obiginem aut dulces alumni
pomifero grave tempt~s anno.
Die Vinalia sind Feriae ùes luppiter, der die Lüfte sendet
(Carm. saec. 29-32):
fertiles f1"t~gum pecorisque Tellus
spicea donet Cererem corona
m~triant fetus et aquae salubres
et Iovis aurae.
Dieses Zusammenwirken von Erde 1 und Himmel zum Gedeihen
der Pflanzen und Tiere ist der Grund jener Feste im
December, Februar und April, die den Kult des luppiter und
den der Tellus verbinden.
Aus dem Festcyclus des Februars ist es klar, daB die in
der Erde zeugende Kraft im Quirinus zur Erscheinung kommt,
in der Art des 'EQéXihvg. Deshalb hat man zu Emen Casars
Luperci luliani eingesetzt, da er nichts anderes ist .als e.ine
ueue Epiphanie des Quirinus, wie der Stadtgründer Romulus
vor ihm. 2 Antonius wahlte den Tag der Lupercalia, um dem
nellen Quirinus 3 das K5nigtum anzubieten.
lm Maî steht am 21. das Agonium Vediovis allein. 4 Er
ist der Pestgott und aIs solcher von den .Künstlern wie der
pfeilschieBende Apollo gebildet. Auf der Tiberinsel, wo man
ihn verehrte, hat sich spater der weit wirksamere Zauber des
341 fremden Heilgottes. Aesculapius angesiedelt. Zu Vediovis wird
man die dreitagige Feier' der Lemuria, am 9., 11., 13. Mai, in
1 Daher aueh im Eide Diodor 37, 11 7:~V 8fJEQyinv trpwv 7:8 "cd. tpv-
7:àw rfjv.
2 Auch Drusus galt für eine Epiphanie des . Quirinus, da er eine
Statue .am Lupercal erhalt. Huelsen Topographie l 3, 37.
s Dio 43, .45 vgl. Sueton. Caes. 76. Unsere Berichterstatter, an
(lie, gottlichen Ehren der Kaiser gewohnt, sind stumpf für den religiOsen
Sinn. 4 Wissowa Religion 190.