Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...
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72 Silvanus<br />
Ehrgeizes, <strong>de</strong>n Sevirat in <strong>de</strong>n: Munizipalstiidten.1 Eine ortliche<br />
Be<strong>de</strong>utung bat dieser Kult in Aquileia. Hier heiBt Silvanus<br />
auch immer Augustus. 2 Die Ursache liegt in <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>l<br />
Aquileias mit Illyricum 3, wo Silvanus <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgott ist. Deshalb<br />
errichtet auch <strong>de</strong>r vilicus <strong>de</strong>s Conductor <strong>de</strong>s publicum<br />
portorium Illyrici <strong>de</strong>m Silvanus in Aquileia einen Altar. 4 Das<br />
mass!:'nhafte Auftreten diesel' Altal'e und ihre typische Form 5<br />
lehrt, daB die Augustales in Aquiléia ein Heiligtum<strong>de</strong>s Silvanus<br />
besaBen.<br />
Aus diesel' Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Silval1us, aIs Schutzgott <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />
Sklavenstan<strong>de</strong> entstammel1<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lsleute, entwickelt sich die<br />
Beziehung <strong>de</strong>s Silvanus zu an<strong>de</strong>ren Gottern <strong>de</strong>s Verkehres und<br />
<strong>de</strong>s materiellen Ge<strong>de</strong>ihel1s. 6 So ist Silvanus und Herkules .verbun<strong>de</strong>n.<br />
7 mit Liber pater 8, mit Mercurius 9 , mit Fortuna und<br />
Mercurius. 10<br />
14 Aber die Scheidung <strong>de</strong>r familia rustica und <strong>de</strong>r familia urbana<br />
ist keine scharfe; bestimmt doch die Zugehorigkeit eines<br />
Sklaven zu diesem o<strong>de</strong>r jenem Kreis nur das Belieben <strong>de</strong>s<br />
Herrn. So wird Silvanus auch <strong>de</strong>r Gott <strong>de</strong>r familia urbana ll<br />
1 Vgl. Peltuinum Vestinum. Aveia. Saena. Aquileia. Verona. So auch<br />
III <strong>de</strong>n Provin zen II 4615. III 3492 (cf. 10383). 3497. 3961 (?). 5797.<br />
2 Soweit ich die Anwendung <strong>de</strong>s Appellativs Augustus bei Gëitternamen<br />
überblicke, bezeichnet es die Stellung <strong>de</strong>s Gottes in <strong>de</strong>r Reihe<br />
<strong>de</strong>r eigentlichen <strong>de</strong>i, im Gegensatz zu <strong>de</strong>n numina und genii. Vgl. auch<br />
<strong>Religion</strong> d. r. H. S. 95. Dasselbe be<strong>de</strong>utet <strong>de</strong>r nicht seltene Zusatz De1,ts<br />
bei Sil vanus. Denn seinem Wesen nach ist <strong>de</strong>r Waldgeist nul' ein numen.<br />
3 V gl. meine Bemerkungen West<strong>de</strong>utsche Zeitschri(t 21 (1902) S. 151 ff.<br />
4 c. V 820 Silvano Aug(usto) Eleuther O. A(ntonii) R(ufi) - so mit<br />
Recht Patsch Rom. Mitt. 8 (1893) p. 195 sq. - c(onducto1·is) p(ublici)<br />
p(ortorii) vil(icus).<br />
5 Z. B. 824 Silvano Aug. sacl". in memoriam O. Rtbfi Anthi IIIIII viri<br />
Thallus lib. d(ono) d(edit).<br />
6 V gl. S. 59 Anm. 2. 7 III 12565. IX 4499. V gl. auch oben S. 58.<br />
8 III 3923. 3957. IX 3603. XI 6317. XII 3132.<br />
9 III '7861. V 8245. 10 III 10975.<br />
11 Bestimmt gesagt XII 1025 Silvano (amil(ia) urb(ana) AtaliciFirman.<br />
Dann heiBt Silvanus auch nach <strong>de</strong>r familia C. VI 644 Silvano