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Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...

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Bonus Eventus 123<br />

aber die Bekleidung. Das Eigentümlichste ist <strong>de</strong>r breite tief<br />

herabfallen<strong>de</strong> Lell<strong>de</strong>nschurz, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gott über <strong>de</strong>r Toga tragt. 75<br />

Es ist dies ein Stück altertümlicher Tracht: Ein solcher<br />

Schurz, <strong>de</strong>r über <strong>de</strong>r Toga getragen wur<strong>de</strong>, heiBt bei <strong>de</strong>n<br />

Romern limus. Über <strong>de</strong>n Lirous berichten die Grammatiker:<br />

Servius ad. Aen. 12, 120: limus autem est vestis, qua ab umbilico<br />

usque ad pe<strong>de</strong>s prope teguntur pu<strong>de</strong>nda poparum, haec<br />

autem vestis habet in extrerno sui purpuram limem, id est flexuosam,<br />

wl<strong>de</strong> et nomen accepit. (Daraus Isidor. Orig. 19, 22, 5). Tiro<br />

bei Gellius 12, 3, 3: lido enim transverso, quod limttm appellatur,<br />

qui magistratibus praeminilitrabant -'- d.h. die Lictores -<br />

cincti (rant. Isid. Orig. 19, 33, 4: limus est cinctus, quem<br />

publici habent servi. Daher heiBen die servi publici limocincti.<br />

1<br />

Lictores wie servi publici tragell die Toga 2 , also <strong>de</strong>n limus<br />

über <strong>de</strong>r Toga, gera<strong>de</strong> wie <strong>de</strong>r Bonus Eventus <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s 3<br />

seinen Schurz. In <strong>de</strong>r Serviusstelle ist durch die Beziehung<br />

<strong>de</strong>s li mus auf die Tracht <strong>de</strong>s popa ganzliche Verwirrung eingetreten.<br />

Das Billl lehrt auch, daB <strong>de</strong>r lirous beim Opfer getragen<br />

wur<strong>de</strong>. Und so versteht man endlich Vergil Aen. 12,<br />

120, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>m vereitelten Vertragsschlusse sagt: alii fontem<br />

ignemque ferebant velati limo 4 et verbena tempora cincti. Die<br />

alten Erklarer verstan<strong>de</strong>n untel' <strong>de</strong>n velati Fetialen und emendierten<br />

lino, gegen Vergils Handschrift. U nser Relief zeigt,<br />

daB die Emendation überflüssig, in<strong>de</strong>m auch die Fetialen, auf<br />

welche die verbena führt 5 , <strong>de</strong>n limus beim Opfer getragen<br />

1 Mommsen Rom. Staatsr. l, S. 324; dazu C .. 1. L. XIII 8334.<br />

2 Mommsen Staatsr. l, 359; warum das von Mommsen Staatsr. l, 324,<br />

Anm, 3,angeführte Relief nichts für die Tracht beweisen soU, verstehe<br />

ich nicht.<br />

3 Plutarch q. Rom. 26 spricht nicht von <strong>de</strong>m limus, wie Mommsen<br />

wollte Staatsj·. l, 375, Anm. 1. Der Limus ist kein Gurt, son<strong>de</strong>rn ein<br />

Schurz.<br />

4 velati limo ist soviel wie cincto limo.<br />

5 Wissowa <strong>Religion</strong> 477; nur <strong>de</strong>r pater patratus tragt. das caput<br />

velatum filo. In <strong>de</strong>r Wirklichkeit <strong>de</strong>r Konigszeit wird <strong>de</strong>r Konig selbst

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