Abhandlungen zur römischen Religion - Bibliothèques de l ...

176 Festcyclen
am 13. Februar. Aber beide Feste sind naeh der eyclisehen
Ordnung beherrscht von den Wirkungen des Faunus. Wie
man die Parentatio am 13. Februar zù verstehen hat, lehrt
Dieteriehs Untersuchung über die Mutter Erde. 1 'Aus der
Erde kommt die Menschenseele, zur Erde kehrt sie zurück,
und die Erde gebiert sie wieder zur neuen menschlichen Geburt.'
Die Vestalinnen beteten am 13. Februar um das Wiedererstehen
des Lebens aus dem SchoBe der Mutter Erde. Daraus
erkHirt sich der bekannte Gebrauch der Luperci, die Frauen
beim Wettlauf mit ihren Zauberriemen zu schlagen, damit die
natürliche Zeugung sie befruchte. SD regt sich das schlummernde
Laben der Erde schon im Februar, um im Marz und
April in neue Gestalten einzugehen. 2
Denn diesel' wunderbare Wettlauf der Wolflinge ist auch
der Tag der Zeugung des Sommerlebens der Natur, das im
zauberschnellen Wachstum am Geburtstage des Mars, dem
1. Marz, in diesem Gotte in Erscheinung tritt. Er ist auch
der Festtag der Matronae, an denen die Wnnderkraft 'des
Februar in Erfüllung geht. 3 Die Vorfeier der Geburt des
Gottes sind die Equirria des 27. Februars. Zwei Wochen
danert das nicht minder zaubergleiche Erstarken des Gottes,
der am 17. Marz, dem Tage der Liberalia mit dem Agonium
Martis 4 , bereits ein Mann ist. Die zwei W oehen, die von
seiner Geburt verflieBen, begehen die Priester des Mars, die
Salii, mit Waffentanzen, nm die feindlichen Damonen des
339 Winters von dem Knablein fernznhalten. Wieder sip.d es die
Equirria des 14. Marz 5, welche die Liberalia einleiten. Die
1 S. 27.
2 Bekanntlich haben die Romer hinter den Terminalia des 23. den
Schaltmonat eingelegt. Demnach muB auch das Repifugium des 24.,
wie dies für die Equirria des 27. sicher ist, auf die Jahreserneuerung
im Marz sich bezogen haben, durfte also vom Marz nicht losgerissen
werden. Dies bestimmt wieder den Tag der Terininalia aIs den Tag
des Jahresschlusses. 3 Oben S. 170. 4 Wissowa Religion 131.
5 Diese Equirria sind das einzige Fest der cyclischen Ordnung, das