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Bild - Verband Bildungsmedien eV

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4. Für alle pädagogischen Arbeitsfelder aber gilt: Es können für<br />

die Kinder und Jugendlichen noch so gute Programme, Projekte<br />

und Kurse für gewaltfreie Konfliktbearbeitung angeboten<br />

werden, sie bieten keine Garantie dafür, dass ein von Konfliktfähigkeit<br />

und gegenseitiger Achtung geprägtes Erfahrungsumfeld<br />

entsteht. Dazu brauchen wir auch die Pädagogen, und dazu<br />

brauchen wir Veränderungsfähigkeit in den Einrichtungen.<br />

5. Das klingt banal und selbstverständlich, ist es aber nicht.<br />

Ich möchte drei Beispiele einbringen:<br />

a Pädagogen einer Freizeiteinrichtung beklagen sich, dass die<br />

Kinder, die zu ihnen zum Mittagessen und zur Hausaufgabenbetreuung<br />

kommen, ständig gewaltsame Auseinandersetzungen<br />

untereinander führen. Sobald man eine gleichbleibende<br />

Ansprechperson für die Kinder einsetzt, ändert sich die Situation.<br />

Zuvor war immer kurzfristig vor dem Essen bestimmt worden,<br />

wer vom Personal sich um die Mittagstischkinder kümmern<br />

muss.<br />

6. Abschließend und zusammenfassend möchte ich daher feststellen:<br />

Gewaltfreiheit wird nicht für das Leben gelernt, sondern im<br />

Leben.<br />

STATEMENT<br />

Sara Jerop Ruto<br />

Peace Building through Education: The Case of Kenya<br />

Formal education systems are accorded a critical role in the provision<br />

of peace education. The rationalisation and justification<br />

to „teach peace” is derived from the understanding that positive<br />

values can be promoted through education. Indeed, the UN<br />

preamble to the constitution, that „since wars begin in the<br />

minds of man, it is in the minds of men that defences for peace<br />

must be put”.<br />

b Pädagogen eines Jugendtreffs klagen, dass die älteren<br />

Jugendlichen ihre gewaltgeprägte Macho-Kultur an die nachwachsenden<br />

Kleineren „vererben“. Die Haltung der Pädagogen<br />

zu Gewalt in der Erziehung ist ambivalent. Das Team lässt sich<br />

auf einen Prozess ein, in dem der belastende Arbeitsalltag nachund<br />

vorbereitend reflektiert wird. Mit der Handlungssicherheit<br />

im Team schwächt sich die Gewaltkultur in der Einrichtung ab.<br />

c Die Organisatoren eines großstädtischen Ferienprojekts beobachten<br />

über die Jahre eine Zunahme an Gewaltvorfällen. Veränderungen<br />

im Spielsystem, eine gezielte Ausbildung der Betreuer<br />

und sogenannte „Zoff-Kurse“ für die Kinder vermögen<br />

den Trend umzudrehen.<br />

While education systems can prevent violence, they can also<br />

abet structural violence. One form of structural violence is denial<br />

of access to education. Provision of expanded access has<br />

remained a topical theme in independent Kenya. Successive<br />

governments through policy making, party manifestos and subsequent<br />

political pledges have all sought to increase access. But<br />

despite the concerted efforts, regional variations persist. In the<br />

so called „northern frontier districts” three quarters of the<br />

school aged children do not access school. It is mainly in these<br />

areas, with low school participation, that sporadic ethic based<br />

clashes are witnessed. School have been the targets of conflict.<br />

The most recent example occurred in 2006, in Turbi, Marsabit<br />

where school children were attached and killed in their school<br />

„Es können für die Kinder und Jugendlichen noch so gute Programme, Projekte und Kurse für<br />

gewaltfreie Konfliktbearbeitung angeboten werden, sie bieten keine Garantie dafür, dass ein<br />

von Konfliktfähigkeit und gegenseitiger Achtung geprägtes Erfahrungsumfeld entsteht. Dazu<br />

brauchen wir auch die Pädagogen, und dazu brauchen wir Veränderungsfähigkeit in den Einrichtungen.“<br />

Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen:<br />

In allen drei Fällen hatten die Pädagogen angenommen, die<br />

Probleme ließen sich durch eine Art friedenspädagogischen<br />

Benimmkurs für die Kinder oder Jugendlichen in den Griff<br />

bekommen. Der Schlüssel für die Verbesserung hat jedoch bei<br />

ihnen selbst gelegen. Natürlich haben wir auch mit den Kindern<br />

und Jugendlichen gearbeitet, aber das war nur sinnvoll im Kontext<br />

einer ganzheitlichen „Kulturveränderung“.<br />

compound, allegedly by a rival ethnic community. In other incidents,<br />

school buildings have been burnt down.<br />

The school curriculum has been faulted as being more reflective<br />

of urban and agricultural potential areas. The issues symptomatic<br />

of the arid areas (mainly northern districts – North<br />

Eastern province and parts of Rift Valley province) are hardly<br />

reflected in the formal or non-formal curriculum. Arid areas<br />

depend on the pastoral economy. Multiple factors such as environmental<br />

degradation, less pasture land versus larger herds of<br />

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