Bild - Verband Bildungsmedien eV
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Fördern ohne zu überfordern: Fried/Kammermeyer/Lassek Blindtext<br />
Maresi Lassek<br />
Maresi Lassek leitet seit mehreren Jahren eine Grundschule in Bremen, die Schule am Pfälzer Weg. Das Konzept<br />
dieser Schule zielt auf die Veränderung des Schulanfangs und eine Zusammenarbeit mit dem Elementarbereich<br />
unter den besonderen Anforderungen einer Schule in schwieriger sozialer Lage. Diese Arbeit wurde für<br />
den Deutschen Schulpreis 2006 nominiert. Maresi Lassek ist stellvertretende Vorsitzende des Grundschulverbands<br />
– Arbeitskreis Grundschule e. V., Frankfurt am Main.<br />
STATEMENT<br />
Lilian Fried<br />
Die beiden Begriffe Überforderung/Unterforderung sind relativ<br />
angelegt, das bedeutet, dass ich, wenn ich fordere, eigentlich<br />
genau wissen muss, mit welchem Potenzial ich es zu tun habe,<br />
um entscheiden zu können, wie ich ansetzen muss. Das genau<br />
scheint mir einer der schwachen Punkte der jahrzehntelangen<br />
Reformdiskussionen um das Verhältnis von Kindergarten und<br />
Grundschule zu sein. Wir tun so, als gäbe es keine Differenzen<br />
zu berücksichtigen. Dabei zeigen uns die wenigen Studien zum<br />
Übergangsbereich, dass es nicht darauf ankommt, eine Grenze<br />
festzulegen, ab der etwas über- oder unterfordernd ist, sondern<br />
darauf, genau zu schauen, wo das einzelne Kind steht. Es<br />
kommt an auf die Passung zwischen den beim Kind vorhandenen<br />
Ressourcen einerseits und den Anforderungen auf der anderen<br />
Seite. Aus diesem Grund sind Lösungen nicht einfach zu<br />
haben. Sie verlangen mehr und spezifischere Professionalität<br />
beim pädagogischen Personal in Kindergarten und Grundschule.<br />
Was die Wissenschaft betrifft, brauchen wir erheblich mehr<br />
Hilfen, die wir anbieten können. Ich meine damit Instrumente,<br />
Beobachtungs-, Test- und Qualitätseinschätzungsverfahren,<br />
aber auch gezielte Hinweise, wie individualisierte Förderung<br />
geleistet werden kann. Meine These ist, dass wir in den jahrelangen<br />
grobschnittigen Diskussionen zu dieser Übergangsphase<br />
übersehen haben, dass es dort anzusetzen gilt. Hier müssen wir<br />
ein Stück weiterkommen.<br />
Wir werden uns in einigen Dingen umorientieren müssen, und<br />
ich will gleich dazusagen, dass das nicht zu Lasten derer gehen<br />
darf, die sich sowieso bis zur Erschöpfung engagieren. Ich<br />
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