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Erziehung heute: Domisch/Leven/Hendricks/Nimptsch
noten eine sehr engagierte Diskussion darüber angestoßen, wie
wir es an unserer Schule damit halten werden. Dies wird sich im
Laufe der nächsten Monate herauskristallisieren. Wir sind
gebunden an Recht und Gesetz, aber es gibt ja die Möglichkeit,
statt Noten zu vergeben lieber Texte zu schreiben. Letzteres
haben wir immer schon gemacht, und wir werden wohl dabei
bleiben, dass wir in Bewerbungszeugnissen und in Abschlusszeugnissen,
dort wo Kopfnoten steht, „Siehe Anlage“ hinschreiben
und eben einen Text beifügen. Darin werden wir die Stärken
und die Entwicklungsfortschritte des Kindes bewerten, was
bei dem einen Kind natürlich umfangreicher und mehr sein
wird als bei dem anderen. Das ist so, weil die Menschen unterschiedlich
sind.
Auf das, was Frau Hendricks vorschlägt, also ein individuelles
Timing für die einzelnen Schüler, etwa Klassenarbeiten zu
unterschiedlichen Zeiten, einzuführen, kann die Schule natürlich
teilweise eingehen. Doch mit dem Gedanken zentrale
Abschlussprüfung, Zentralabitur im Hinterkopf muss man
natürlich auch darauf seriös vorbereiten. Und das kann man
nur, indem man auch parallelisiert schreibt. Das ist in Ordnung
und hat auch Vorteile, aber gerade im Neigungsbereich, wo
Schülerinnen und Schüler ihre Stärken noch weiterentwickeln,
wo sie sich stärker entfalten und ihre ganz besonderen Persönlichkeitsmerkmale
zeigen können, da kann sich Schule flexibel
zeigen und ihnen zugestehen, dass sie nach einem eigenen
Zeitplan Leistungen erbringen. Die Seriosität besteht ja darin,
dass man mit dem Kind Zeitmanagement übt, und wenn das
Kind klar erläutern kann, weshalb es etwas nicht jetzt, sondern
zu einen späteren Zeitpunkt erledigen will, und sich ein Konsens
finden lässt, dann ist das natürlich denkbar, und das ist im
Neigungsbereich auch in der Schule möglich.
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