Bild - Verband Bildungsmedien eV
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<strong>Bild</strong>ung entwaffnet: Grasse/Ruto/Revollo Fernández/Lenhart<br />
livestock imply often aggressive competition for available grazing<br />
land and inevitable conflict. Kenya has a centralised curriculum<br />
(leading to nationally set examinations for terminal grades)<br />
that is blind to regional realities. Hence it is not effective in<br />
instituting mechanisms for peace building. Local education<br />
ein Instrument, mit dem wir etwas Gutes anfangen können,<br />
aber wir können damit leider auch eine Kultur zerstören.<br />
In meinem Land gibt es zwei parallele Realitäten. Eine indianische<br />
auf der einen sowie eine moderne und mehr von Europa<br />
„Kenya has a centralised curriculum (leading to nationally set examinations for terminal<br />
grades) that is blind to regional realities. Hence it is not effective in instituting mechanisms<br />
for peace building. Local education officers are aware of the dire needs in their districts of<br />
focus, but often feel impotent to act, given that that centralised and examination oriented<br />
education system constraints them.”<br />
officers are aware of the dire needs in their districts of focus,<br />
but often feel impotent to act, given that that centralised and<br />
examination oriented education system constraints them.<br />
It is vital that education for prevention be integrated even in<br />
countries with relative peace like Kenya. Certain regions may<br />
demand a specific subject on peace education; otherwise children<br />
will grow and reproduce the violence they had been socialised<br />
to. A more proactive approach from the school system<br />
will augment existent interventions. A case in point is the Tecla<br />
Lorupe peace run that encourages „trading the gun for sports<br />
shoes”. The acclaimed athlete has sponsored a state of art<br />
school to give local inhabitants a chance of progressing through<br />
formal education and hopefully acquiring new habits that allow<br />
co-existence.<br />
STATEMENT<br />
Carlos Felipe Revollo Fernández<br />
Zunächst möchte ich mich herzlich für die Einladung bedanken.<br />
Ich möchte Ihnen kurz etwas über Bolivien erzählen. Bolivien<br />
ist ein Land, in dem die Mehrheit der Bevölkerung, wie in<br />
vielen lateinamerikanischen Ländern oder Entwicklungsländern,<br />
jünger als 17 Jahre alt ist. Das heißt, dass die Jugendlichen<br />
eine Priorität für die Formulierung einer bestimmten Pädagogik<br />
darstellen müssen.<br />
Bolivien liegt in der Mitte Südamerikas zwischen Brasilien,<br />
Argentinien, Chile und Peru, und 70 Prozent der Bevölkerung<br />
sind Indianer. Diese ethnische Komponente ist auch sehr wichtig,<br />
wenn wir über Pädagogik sprechen, denn Pädagogik soll die<br />
konkreten Merkmale und Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen.<br />
Leider wurde in der Geschichte unseres Landes die<br />
Mehrheit der Bevölkerung lange als Minderheit betrachtet, und<br />
<strong>Bild</strong>ung war dabei ein wichtiges Instrument, um ein dominantes<br />
System zu reproduzieren. Mit anderen Worten ist <strong>Bild</strong>ung<br />
und den USA beeinflusste auf der anderen Seite. Vor Kurzem<br />
haben wir eine Reihe von großen politischen Veränderungen<br />
erlebt. Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob diese zum Guten<br />
oder zum Schlechten tendieren, doch sie haben dazu geführt,<br />
dass vor einem Jahr auf demokratische und legitime Weise und<br />
zum ersten Mal in der Geschichte Boliviens ein indianischer Präsident<br />
gewählt wurde. Natürlich sind damit gleichzeitig eine<br />
Reihe neuer Probleme entstanden.<br />
Obwohl die Regierung schon bestimmte <strong>Bild</strong>ungsreformen<br />
durchgesetzt hat, müssen wir noch eine Zeit lang abwarten, bis<br />
sich herausstellt, ob bestimmte pädagogische Alternativlösungen<br />
und Vorschläge günstig oder weniger günstig waren. Doch<br />
in jeden Fall repräsentiert die <strong>Bild</strong>ung in einem Land wie Bolivien<br />
immer noch eine wichtige Waffe oder besser gesagt ein<br />
wichtiges Instrument gegen die Ausbreitung der Armut. Wir<br />
sprechen über Friedenserziehung, um Gewalt zu vermeiden, die<br />
als Konsequenz aus Armut entsteht. Gewalt ist das Resultat der<br />
Diskrepanz zwischen den Bedürfnissen der Menschen und den<br />
Möglichkeiten, diese zu realisieren. Mit dieser Feststellung<br />
benennen wir ein sehr komplexes Phänomen.<br />
Ich möchte noch etwas zur Frage der ethnischen Herkunft hinzufügen.<br />
In Bolivien geht es nicht nur darum, dass es Menschen<br />
mit oder ohne <strong>Bild</strong>ung gibt, sondern dass diejenigen mit einem<br />
bestimmten <strong>Bild</strong>ungsniveau oder Studienabschluss, die einer<br />
bestimmten Minderheit angehören, nicht so einfach akzeptiert<br />
oder ernst genommen werden. Es ist auch eine Frage der Mentalität<br />
und des Verständnisses, dass Differenzen, Konflikte und<br />
Kriege sich zuerst in den Köpfen der Menschen entwickeln. Wir<br />
entwickeln Vorurteile, indem wir Personen bestimmte Eigenschaften<br />
oder Verhaltensweisen zuschreiben, obwohl wir die<br />
Leute in Wirklichkeit gar nicht kennen. Ich glaube, es ist wichtig,<br />
dass wir durch <strong>Bild</strong>ungsprozesse die Möglichkeit erhalten,<br />
auch andere Menschen direkt vor Ort kennenzulernen. Wir können<br />
zusammen über unsere jeweilige Realität sprechen, und wir<br />
haben die Gelegenheit, uns anzufreunden. In vielen Ländern,<br />
auch in Bolivien, kommt es heute noch zu vielen Konflikten,<br />
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