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Darstellung und Analyse hydrologischer Topologien auf der Basis ...

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2 Einführung<br />

stand aquatischer Ökosysteme <strong>und</strong> des Gr<strong>und</strong>wassers definiert. In gr<strong>und</strong>wasserarmen Regionen steht<br />

die Einhaltung dieser Regeln jedoch häufig in Konflikt mit einer intensiven anthropogenen Nutzung<br />

von Trinkwasserreservoiren <strong>und</strong> den dazugehörigen Einzugsgebieten. Dicht besiedelte o<strong>der</strong> landwirtschaftlich<br />

intensiv genutzte Gebiete min<strong>der</strong>n durch den Eintrag von Schadstoffen sowohl den ökologischen<br />

als auch ökonomischen Wert des Wassers. Dies kann so weit führen, dass das biologische<br />

Gleichgewicht des zugehörigen aquatischen Systems durch übermäßigen Nährstoffeintrag gestört<br />

o<strong>der</strong> gar zerstört wird. Die verschiedenen Nutzungsinteressen müssen daher sorgfältig gegeneinan<strong>der</strong><br />

abgewogen werden, um den Schutz <strong>der</strong> Wasserressourcen konsequent <strong>und</strong> effektiv zu gestalten. Ein<br />

nachhaltiges Management <strong>der</strong> Süßwasserressourcen stellt sich demnach als äußerst komplexes Problem<br />

dar. Es erfor<strong>der</strong>t eine ausgewogene Balance zwischen <strong>der</strong> Berücksichtigung von Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Wasserqualität <strong>auf</strong> <strong>der</strong> einen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bewirtschaftung <strong>der</strong> zugehörigen Einzugsgebiete <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite. Die Ausweisung von Wasserschutzgebieten hat sich als praktikable aber kostenintensive<br />

Möglichkeit erwiesen, <strong>der</strong>artige Konflikte zu verringern. Im Rahmen des Managements solcher<br />

Einzugsgebiete sind Entscheidungsträger jedoch angehalten, die Kosten, die für die Realisierung verschiedener<br />

Szenarien <strong>der</strong> Bewirtschaftung des Gebietes anfallen, zu minimieren (ökonomisches Interesse)<br />

<strong>und</strong> dennoch eine Wasserqualität sicherzustellen, die festgeschriebenen Rahmenbedingungen<br />

genügt (ökonomische <strong>und</strong> ökologische Interessen).<br />

Für die Bearbeitung <strong>und</strong> Lösung <strong>der</strong>artiger Probleme müssen die verfügbaren Ressourcen in Umfang<br />

<strong>und</strong> Qualität erfasst sowie Bewirtschaftungsalternativen gesucht <strong>und</strong> hinsichtlich ihrer Auswirkungen<br />

bewertet werden. Gr<strong>und</strong>lage einer realitätsnahen Abbildung sowohl natürlicher als auch anthropogener<br />

Verhältnisse ist die Verarbeitung detaillierter Informationen <strong>und</strong> die <strong>Darstellung</strong> komplexer Zusammenhänge<br />

im betrachteten hydrologischen Einzugsgebiet. Hierbei leisten hydrologische Modelle<br />

einen bedeutenden Beitrag (Singh 1995). Immer komplexer werdende Fragestellungen erfor<strong>der</strong>n dabei<br />

über die Abbildung des hydrologischen Prozessgeschehens hinaus oft auch die Berücksichtigung<br />

biologischer <strong>und</strong> ökologischer Aspekte (Reiche 1995, Staudenrausch 2001). Die aus <strong>der</strong> Modellierung<br />

abgeleiteten Ergebnisse dienen dabei nicht allein <strong>der</strong> Zustandsbeschreibung des simulierten Systems.<br />

Sie liefern auch wichtige Gr<strong>und</strong>lagen für ein erweitertes Verständnis <strong>der</strong> zugr<strong>und</strong>e liegenden hydrologischen<br />

Prozesse <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Auswirkung <strong>auf</strong> das betrachtete Ökosystem.<br />

Sollen Bewirtschaftungsfragestellungen mit Hilfe von Modellen bearbeitet werden, ist es häufig erfor<strong>der</strong>lich,<br />

Aussagen über Einzelflächen innerhalb des betrachteten Gesamtgebietes ableiten zu können.<br />

Distributive Modelle, die eine dazu notwendige flächendifferenzierte Betrachtung erlauben, dienen<br />

daher als zentrales Werkzeug zur Abbildung <strong>der</strong> physiografischen Gegebenheiten <strong>und</strong> <strong>der</strong> relevanten<br />

Prozesse im Gebiet. Abhängig vom Betrachtungsmaßstab <strong>und</strong> den Gebietseigenschaften haben<br />

auch topologische Beziehungen zwischen den vom Modell berücksichtigten räumlich-diskreten Einheiten<br />

einen wesentlichen Einfluss <strong>auf</strong> die Dynamik <strong>der</strong> betrachteten Prozesse, so z. B. <strong>auf</strong> laterale<br />

Transportprozesse in <strong>der</strong> Bodenzone. Viele mo<strong>der</strong>ne hydrologische Modelle berücksichtigen diese<br />

Beziehungen daher, um die aus ihnen resultierende Beeinflussung des Abflussgeschehens nachbilden<br />

zu können.<br />

In vielen Fällen <strong>der</strong> Bearbeitung von Bewirtschaftungsproblemen ist es zudem notwendig, die Prozesse<br />

innerhalb einer räumlichen Einheit hinsichtlich ihrer Einflüsse <strong>auf</strong> das Gesamtsystem im Sinne<br />

einer Sensitivitätsanalyse zu bewerten. Erst dadurch wird es möglich, aus <strong>der</strong> Vielzahl potenzieller Be-

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