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Darstellung und Analyse hydrologischer Topologien auf der Basis ...

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32 Problemanalyse <strong>und</strong> Lösungsentwicklung<br />

anschließend die Möglichkeit, sich zu reproduzieren. Die Anzahl <strong>der</strong> Nachfahren ist dabei abhängig<br />

von <strong>der</strong> individuellen Fitness des Kandidaten. Durch Rekombination <strong>und</strong> Mutation wird bei <strong>der</strong><br />

Erzeugung <strong>der</strong> Nachfahren das Prinzip <strong>der</strong> Variation nachgebildet. Das Ziel von evolutionären Algorithmen<br />

besteht letztlich in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> initial ausgewählten Lösungskandidaten in Richtung<br />

<strong>der</strong> Pareto-Front. Abhängig von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> initialen Kandidaten <strong>und</strong> einer geschickten Umsetzung<br />

von Selektion <strong>und</strong> Variation kann die Pareto-Front mit diesem Verfahren mehr o<strong>der</strong> weniger gut<br />

approximiert werden.<br />

Der Vorteil klassischer Verfahren ist vor allem darin zu sehen, dass eine große Anzahl erprobter Algorithmen<br />

zur einkriteriellen Optimierung existieren, die ohne großen Aufwand übertragen werden können.<br />

Da die systematische Variation von Parametern durch das Optimierungsverfahren jedoch weitgehend<br />

blind erfolgt, sind diese Ansätze wegen ihrer hohen Komplexität insbeson<strong>der</strong>e für Probleme<br />

mit großen Suchräumen nicht geeignet. Hinzu kommt, dass eine gute Annäherung <strong>der</strong> Pareto-Front<br />

mit diesen Verfahren auch dann nicht immer gewährleistet ist, wenn <strong>der</strong> resultierende hohe Aufwand<br />

in K<strong>auf</strong> genommen wird. So kann <strong>der</strong> Erfolg klassischer Verfahren außerdem abhängig sein von <strong>der</strong><br />

Form <strong>der</strong> Pareto-Front o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Verfügbarkeit weitreichen<strong>der</strong> Informationen über die Problemdomäne.<br />

Diese Nachteile weisen evolutionäre Algorithmen nicht <strong>auf</strong>. Der Vorteil dieser Verfahren liegt in ihrer<br />

hohen Robustheit <strong>und</strong> ihrer Anpassungfähigkeit an individuelle Problemstellungen. Van Veldhuizen<br />

<strong>und</strong> Lamont (2000) stellen jedoch fest, dass die Berechnung <strong>der</strong> Fitness – <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Zielfunktionen<br />

– die zeitliche Komplexität evolutionärer Algorithmen für die meisten realweltlichen Probleme<br />

dominiert. Aus dieser Tatsache resultieren folgende Anfor<strong>der</strong>ungen an das Lösungsverfahren:<br />

1. Die Komplexität zur Berechnung <strong>der</strong> Zielfunktionen muss möglichst gering sein.<br />

2. Die Anzahl <strong>der</strong> Evaluationen <strong>der</strong> Zielfunktionen muss möglichst gering sein.<br />

Die verwendete Suchstrategie in evolutionären Algorithmen hat <strong>auf</strong> die Erfüllung <strong>der</strong> ersten Anfor<strong>der</strong>ung<br />

keinen Einfluss. Wird allerdings die Anzahl <strong>der</strong> Evaluationen berücksichtigt, zeigt sich schnell<br />

die Schwäche dieser Verfahren bei <strong>der</strong> Lösung von Problemen mit sehr großen Suchräumen:<br />

1. Der Mechanismus <strong>der</strong> Variation ist im Allgemeinen kaum zielgerichtet. Zwar haben Kandidaten<br />

mit schlechten Fitnesswerten geringere Möglichkeiten, Nachfahren zu erzeugen. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt müssen die Kandidaten aber bereits evaluiert worden sein. Um dieses Problem zu<br />

umgehen, ist eine zielgerichtete Erzeugung von Nachkommen notwendig, die überflüssige Evaluationen<br />

<strong>der</strong> Fitness verhin<strong>der</strong>t.<br />

2. Zum Zwecke einer genauen Approximation <strong>der</strong> Pareto-Front o<strong>der</strong> eines Teils <strong>der</strong> Pareto-Front<br />

ist es notwendig, eine große Anzahl von Kandidaten zu verwalten. Hinzu kommt das Problem,<br />

dass sich die Entwicklung <strong>der</strong> Kandidaten während <strong>der</strong> fortschreitenden Evolution nur schwer<br />

steuern lässt <strong>und</strong> somit eine gleichmäßige Abdeckung <strong>der</strong> Pareto-Front nicht immer gewährleistet<br />

werden kann. Zwar existieren hier Ansätze, die versuchen, dieses Problem zu umgehen<br />

(Niched-Pareto-Genetic-Algorithms, Horn (1997)), eine zielgerichtete Abdeckung vorgegebener<br />

Bereiche <strong>der</strong> Pareto-Front wäre aber wünschenswert.

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