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Darstellung und Analyse hydrologischer Topologien auf der Basis ...

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1.2 Stand <strong>der</strong> Forschung 7<br />

Physikalisch basierte Modelle verwenden zur Abbildung <strong>hydrologischer</strong> Prozesse sowohl physikalische<br />

Gesetzmäßigkeiten von Energie- <strong>und</strong> Massetransfers als auch Parameter, die physikalisch im<br />

Gelände messbar sind. Als Beispiel für physikalisch-basierte Modelle sind SHE (Bathurst 1986) <strong>und</strong><br />

IHDM (Calver 1988) zu nennen, die <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Einzugsgebietsskala erfolgreich validiert werden konnten.<br />

Obwohl physikalisch basierte Modelle <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> ihrer Datenabhängigkeit <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Problem ihrer Bereitstellung Schwachstellen <strong>auf</strong>weisen, existieren für viele Modellanwendungen wie<br />

beispielsweise die Simulation von Landnutzungs- <strong>und</strong> Klimaän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Einflüsse <strong>auf</strong> den<br />

Wasserkreisl<strong>auf</strong> eines Einzugsgebiets keinerlei Alternativen (Refsgaard 1996). Sie finden daher breite<br />

Anwendung <strong>und</strong> stehen im Fokus anhalten<strong>der</strong> Forschungsaktivitäten (Staudenrausch 2001).<br />

Konzeptionelle Ansätze nehmen eine nicht klar definierte Zwischenstellung zwischen empirischen<br />

<strong>und</strong> physikalisch basierten Modellen ein. Sie verwenden vereinfachte Repräsentationen gr<strong>und</strong>legen<strong>der</strong><br />

<strong>hydrologischer</strong> Prozesse. Oft wird darunter auch eine Aggregation verschiedener Prozesse über<br />

ein Flächenelement verstanden (An<strong>der</strong>son <strong>und</strong> Burt 1985). Zur Abgrenzung gegen rein empirische<br />

Modelle wird allerdings gefor<strong>der</strong>t, dass die Verfahrensparameter konzeptioneller Prozessdarstellungen<br />

im Gebiet messbar sind <strong>und</strong> einer physikalischen Gr<strong>und</strong>lage damit nicht völlig entbehren.<br />

1.2.1.2 Stickstofftransportmodellierung<br />

Bei <strong>der</strong> Modellierung von Stoffflüssen kommt neben <strong>der</strong> <strong>Darstellung</strong> <strong>der</strong> relevanten Stoffumwandlungsprozesse<br />

dem Transportmedium eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Im speziellen Fall <strong>der</strong> Stickstofftransportmodellierung,<br />

die als Anwendungsfall <strong>der</strong> Problemlösung innerhalb dieser Arbeit näher<br />

betrachtet werden soll, wirkt das Transportmedium Wasser zudem auch als Reaktionsmedium. Eine<br />

gemeinsame Betrachtung bei<strong>der</strong> Komponenten ist daher unabdingbar (Fink 2004). In den letzten<br />

Jahren wurden zahlreiche Modelle entwickelt, die eine Beschreibung aller für den Wasser- <strong>und</strong> Stoffhaushalt<br />

relevanten Prozesse umfassen, ohne dabei jedoch den lateralen Stofftransport zu berücksichtigen.<br />

Beispielhaft können hier die Modelle CANDY (Franko u. a. 1997), DYNAMIT (Huwe u. a.<br />

1997) o<strong>der</strong> HERMES (Kersebaum <strong>und</strong> Richter 1997) genannt werden. Wie Fink (2004) jedoch zeigen<br />

konnte, kommt auch bei <strong>der</strong> Stickstofftransportmodellierung <strong>der</strong> Berücksichtigung topologischer<br />

Beziehungen im Einzugsgebiet eine große Bedeutung zu. Daher exisitiert eine Reihe von Modellen<br />

wie WASMOD (Reiche 1991), AnnAGNPS (Bosch u. a. 2001) o<strong>der</strong> ANSWERS (Dillaha u. a. 2001,<br />

Bouraoui u. a. 2002), welche den Transport <strong>der</strong> ermittelten Stofffrachten über laterale Abflusskomponenten<br />

bis zum Vorfluter abbilden können. Mit Ausnahme von WASMOD sind diese Modelle aus<br />

rasterbezogenen Ansätzen zur Beschreibung des Oberflächenabflusses <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erosion <strong>und</strong> den damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Stofftransportprozessen entstanden <strong>und</strong> sind somit nicht in <strong>der</strong> Lage, Beziehungen<br />

zwischen natürlichen Teilflächen wie etwa kleinsten gemeinsamen Geometrien adäquat abzubilden.<br />

1.2.1.3 Szenarienentwicklung<br />

Über die Modellierung aktueller Verhältnisse im Einzugsgebiet hinaus sind die potenziellen Möglichkeiten<br />

zukünftiger Entwicklung, in Abhängigkeit von ihren Einflussfaktoren, von großer Bedeutung

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