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Darstellung und Analyse hydrologischer Topologien auf der Basis ...

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3.2 Die Simulationssoftware WASMOD 75<br />

handelt sich hierbei um ein modular <strong>auf</strong>gebautes System, das in <strong>der</strong> Lage ist, den Wasser- <strong>und</strong> Stoffhaushalt<br />

eines Einzugsgebietes in verschiedener räumlicher <strong>und</strong> zeitlicher Auflösung zu beschreiben.<br />

Das Modell umfasst dabei unter an<strong>der</strong>em die Abbildung des Wasser- <strong>und</strong> Energiehaushaltes, die<br />

Nährstoff<strong>auf</strong>nahme in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Vegetationsentwicklung <strong>und</strong> chemische Transformationsprozesse<br />

im Boden. Zur räumlichen Diskretisierung des modellierten Einzugsgebietes wird dabei<br />

das Konzept <strong>der</strong> kleinsten gemeinsamen Geometrien angewandt, welches die Eingangsdaten sowohl<br />

inhaltlich als auch geometrisch weitgehend erhält. Somit können teilflächenspezifische Aussagen abgeleitet<br />

werden, die sich eng an den vorhanden Gebietsinformationen orientieren. Von Vorteil ist es<br />

hier, dass WASMOD <strong>auf</strong> physikalisch basierten Algorithmen beruht <strong>und</strong> somit <strong>auf</strong> eine Kalibration<br />

weitgehend verzichtet werden kann (Beven 1989, Göbel 1997).<br />

3.2.1 Modellbeschreibung<br />

WASMOD unterscheidet die drei Ökosystemkompartimente Wasser, Boden <strong>und</strong> Vegetation. Diese<br />

werden durch physikalisch basierte Eingabedaten spezifiziert <strong>und</strong> in Form von Differenzialgleichungen<br />

abgebildet (Reiche 1996). Der Wasserhaushalt wird hierbei durch die Module Bodenwasserdynamik,<br />

Evapotranspiration, Interzeption <strong>und</strong> Oberflächenabfluss beschrieben. Die vertikale Bodenwasserbewegung<br />

als Teil <strong>der</strong> Bodendynamik lässt sich durch die Bewegungsgleichung des Bodenwassers<br />

mit Hilfe <strong>der</strong> RICHARDS-Gleichung darstellen. Die Verän<strong>der</strong>ung des Wassergehaltes eines Bodenkompartimentes<br />

pro Zeiteinheit wird hierbei als Summe <strong>der</strong> Flüsse repräsentiert, die sich aus dem<br />

Gradienten innerhalb <strong>der</strong> Bodenmatrix <strong>und</strong> dem Gravitationspotenzial ergeben. Als Gr<strong>und</strong>lage zur<br />

Berechnung des Gr<strong>und</strong>wasser- <strong>und</strong> Dränabflusses dient das Gefälle zwischen dem betrachteten Punkt<br />

<strong>und</strong> dem Vorfluter. Die Abschätzung <strong>der</strong> Interzeption erfolgt nach dem empirisch ermittelten Ansatz<br />

von Hoynigen-Huene (1983). Die aktuelle Evapotranspiration lässt sich <strong>auf</strong> <strong>Basis</strong> <strong>der</strong> potenziellen<br />

Evapotranspiration berechnen (Braun 1975). Sie erfolgt, je nach Einzugsgebiet, durch das Verfahren<br />

nach Haude (1955) o<strong>der</strong> in küstennahen Regionen nach Wendling u. a. (1991). Dar<strong>auf</strong>hin wird die<br />

Differenz aus potenzieller Evapotranspiration <strong>und</strong> Interzeption mit einem phänologischen Korrekturfaktor<br />

multipliziert (Ernstberger 1987). Oberflächenabfluss wird simuliert, wenn nicht in den Bodenkörper<br />

infiltrierte Nie<strong>der</strong>schläge eine von <strong>der</strong> jeweiligen Vegetation abhängige Höhe überschreiten<br />

sowie ein entsprechendes Gefälle (>2 %) existiert. Diesem Prinzip folgt auch die Berechnung des Interflows,<br />

wenn in einer oberhalb des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels gelegenen Bodenschicht Wassersättigung<br />

<strong>auf</strong>tritt. Die Böden werden in 15 Kompartimente unterschiedlicher Mächtigkeit unterteilt, wobei <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasserspiegel die untere Grenze repräsentiert. Sie werden über Größen wie Dichte, Leitfähigkeit,<br />

pH-Wert o<strong>der</strong> auch den Kohlenstoff- <strong>und</strong> Stickstoffgehalt beschrieben. Aus diesen Größen lassen<br />

sich z. B. Mineralisierungsvorgänge im Boden, die Denitrifikation o<strong>der</strong> auch die Auswaschung von<br />

Stickstoff kalkulieren.<br />

Die Vegetation wie<strong>der</strong>um lässt sich mit Hilfe dynamischer Variablen wie dem Blattflächenindex <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Durchwurzelungstiefe modellieren. Hierbei wird angenommen, dass je<strong>der</strong> Vegetationstyp seine<br />

maximale Nährstoff<strong>auf</strong>nahmekapazität ausschöpft. Als Ergebnis <strong>der</strong> Simulation werden das Pflanzenwachstum,<br />

<strong>der</strong> Ernteertrag o<strong>der</strong> auch die Dekompostierung ausgewiesen.<br />

Die Stofftransportprozesse in den betrachteten Ökosystemkompartimenten werden in enger Kopp-

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