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Darstellung und Analyse hydrologischer Topologien auf der Basis ...

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1.1 Problemstellung 3<br />

wirtschaftungsalternativen eine optimale auszuwählen, die beispielsweise einen angestrebten Zustand<br />

mit minimalem Aufwand herstellt. Ein zur Ausweisung von Wasserschutzgebieten alternativer Ansatz<br />

beinhaltet daher die Konzentration von Maßnahmen <strong>auf</strong> Teilgebiete, durch <strong>der</strong>en Nutzung einen<br />

größtmöglichen Einfluss <strong>auf</strong> die Wasserqualität ausgeübt wird. Die Suche nach beson<strong>der</strong>s sensitiven<br />

Teilflächen ist dabei eine wesentliche Voraussetzung zur Lösung <strong>der</strong>artiger Konflikte. Solche Fragestellungen<br />

können durch hydrologische Modelle allein jedoch nicht bearbeitet werden. Sie können<br />

zwar gegebene Szenarien hinsichtlich <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong> Aufgabenstellung bewerten, nicht aber zielgerichtet<br />

nach Lösungen suchen. Ein schwerwiegendes Problem bei <strong>der</strong> Suche stellt die Berücksichtigung<br />

topologischer Beziehungen zwischen den Flächeneinheiten dar, die für eine realitätsnahe Modellierung<br />

<strong>der</strong> natürlichen Verhältnisse unabdingbar ist. Hinzu kommt bei <strong>der</strong> Bearbeitung praktischer<br />

Problemstellungen eine mitunter große Anzahl solcher Einheiten sowie ein hoher Detailliertheitsgrad<br />

<strong>der</strong> modellierten Prozesse. Ein Verfahren zur Bearbeitung <strong>der</strong>artiger Problemstellungen muss daher<br />

in <strong>der</strong> Lage sein, zum einen gezielt nach optimalen Lösungsalternativen zu suchen <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en<br />

topologische Beziehungen, große Datenmengen sowie detaillierte Prozessbeschreibungen zu verarbeiten.<br />

Da, wie bereits erläutert, die Auswahl <strong>der</strong> Maßnahmen zur Erhöhung <strong>der</strong> Wasserqualität in <strong>der</strong> Praxis<br />

immer unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Gesichtspunkte erfolgt, müssen die Kosten zur Realisierung<br />

dieser Maßnahmen ebenfalls in die Suche mit einbezogen werden. Demnach lassen sich bei<br />

<strong>der</strong> Suche nach einem optimalen Bewirtschaftungszenario für das Einzugsgebiet gr<strong>und</strong>sätzlich zwei<br />

Problemstellungen unterscheiden:<br />

1. Bei gegebenen Kosten soll die Wasserqualität maximiert werden.<br />

2. Die Kosten zur Realisierung einer festgeschriebenen Wasserqualität sollen minimiert werden.<br />

Allgemein stellt diese Problematik ein klassisches multikriterielles Optimierungsproblem mit gegenläufigen<br />

Zielsetzungen dar. Im gewählten Anwendungsfall, <strong>der</strong> die Funktionstüchtigkeit des neu entwickelten<br />

Verfahrens unter Beweis stellen soll, ist die Minimierung des anthropogenen Stickstoffeintrags<br />

in eine Talsperre in Interaktion mit den dadurch verursachten Kosten geplant. Der Eintrag<br />

von Stickstoffverbindungen in Trinkwasserreservoire, <strong>der</strong> durch die Ausbringung von Dünger <strong>auf</strong><br />

landwirtschaftlich genutzten Flächen im Einzugsgebiet bedingt wird, ist ein häufig anzutreffendes<br />

Problem. Einerseits wird dadurch die Wasserqualität <strong>und</strong> die Nutzbarkeit des Wassers für die Trinkwassergewinnung<br />

infolge hoher Nitratkonzentrationen gefährdet, an<strong>der</strong>erseits ist eine Einschränkung<br />

<strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutzung aber mit finanziellen Einbußen verb<strong>und</strong>en. In diesem Fall ist es<br />

daher sinnvoll, verschiedene Maßnahmen zu untersuchen, die den Eintrag von Stickstoff steuern können.<br />

Damit lässt sich sowohl die Wasserqualität als auch die Bewirtschaftung des Einzugsgebietes als<br />

Funktion des Stickstoffeintrags in landwirtschaftlich genutzte Flächen darstellen.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit steht daher die Entwicklung eines Verfahrens, welches in<br />

<strong>der</strong> Lage ist, unter Berücksichtigung topologischer Beziehungen die Sensitivitäten von Parametern<br />

<strong>und</strong> Prozessen einzelner räumlicher Einheiten in Bezug <strong>auf</strong> ein Gesamtgebiet zu bewerten. Auf dieser<br />

Gr<strong>und</strong>lage können dann Szenarien identifiziert werden, die festgelegte Rahmenbedingungen hinsichtlich<br />

ökologischer <strong>und</strong> ökonomischer Kriterien erfüllen. Übergeordnetes Ziel ist es, hiermit einen<br />

Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung landwirtschaftlich genutzter Einzugsgebiete zu leisten.

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