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Darstellung und Analyse hydrologischer Topologien auf der Basis ...

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1.2 Stand <strong>der</strong> Forschung 5<br />

Leistungsfähigkeit von Computern <strong>und</strong> die damit einhergehenden Fortschritte bei <strong>der</strong> Messung, Erfassung<br />

<strong>und</strong> Verwaltung <strong>hydrologischer</strong> Daten (Singh 1995). Zusammen mit <strong>der</strong> Rechenleistung stieg<br />

somit auch die Komplexität <strong>der</strong> Prozesse, die von hydrologischen Modellen berücksichtigt werden<br />

konnten.<br />

Um die Vielzahl verschiedener Ansätze in <strong>der</strong> hydrologischen Einzugsgebietsmodellierung bewerten<br />

<strong>und</strong> bestehende Systeme einordnen zu können, soll ihre Klassifizierung im Folgenden kurz dargestellt<br />

werden.<br />

1.2.1.1 Klassifikation von Einzugsgebietsmodellen<br />

Zunächst können hydrologische Modelle nach <strong>der</strong> kausalen Bestimmtheit ihrer Einzelprozesse in stochastische<br />

<strong>und</strong> deterministische unterschieden werden. Viele Autoren (Singh 1995, Beven 1985, Abbott<br />

u. a. 1986a) differenzieren deterministische Modelle weiterhin nach<br />

1. <strong>der</strong> Diskretisierung des von ihnen berücksichtigten zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen Kontextes sowie<br />

2. <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> ihnen zugr<strong>und</strong>e liegenden Prozessbeschreibungen.<br />

Sollen verschiedene Ansätze nach <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> zeitlichen Diskretisierung unterschieden werden, so<br />

lassen sich ereignisbezogene Modelle, die die Prozesse im Einzugsgebiet für einen einzigen Zeitpunkt<br />

abbilden, von kontinuierlichen Bilanzmodellen unterscheiden, bei denen diese Abbildung in festgelegten<br />

Intervallen (St<strong>und</strong>en, Tage, Monate) annähernd kontinuierlich erfolgt (Singh 1995).<br />

Wird hingegen <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> räumlichen Diskretisierung des Einzugsgebietes zugr<strong>und</strong>e gelegt, kann<br />

zwischen Mittelwert-Modellen (lumped models) <strong>und</strong> distributiven Modellen unterschieden (Singh<br />

1995) werden. Während Mittelwertmodelle die räumliche Variabilität <strong>der</strong> Gebietseigenschaften nicht<br />

erfassen können, da sie jeden <strong>der</strong> von ihnen berücksichtigten Prozesse über das Gesamtgebiet aggregieren,<br />

bieten distributive Ansätze die Möglichkeit, innerhalb eines heterogenen Einzugsgebietes<br />

einzelne, in sich homogene Teilflächen getrennt voneinan<strong>der</strong> zu berücksichtigen. Als Beispiele für<br />

Mittelwert-Modelle sind das Stanford Watershed Model (Crawford <strong>und</strong> Linsley 1966) <strong>und</strong> das Sacramento<br />

Model (Burnash 1995) zu nennen, bekannte distributive Modellsysteme sind das SHE-Modell<br />

(Bathurst 1986) <strong>und</strong> das IHDM (Calver 1988).<br />

Zur Einteilung <strong>hydrologischer</strong> Einzugsgebiete in homogene Einheiten zum Zwecke <strong>der</strong> distributiven<br />

Modellierung existieren verschiedene Ansätze. Ein häufig eingesetztes Verfahren beruht <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />

Klassifikation räumlich variabler Parameter, die für einen gegebenen Modellierungszweck von beson<strong>der</strong>em<br />

Interesse sind. Die Modellierung erfolgt dann <strong>auf</strong> Teilräumen, die als Ergebnis dieser Klassifikation<br />

ausgewiesen werden. Oft wird dazu die Topografie (Gerold u. a. 1997, Bergström 1995) o<strong>der</strong><br />

die Landnutzung (Kite <strong>und</strong> Kouwen 1992, Meijerink 1997) herangezogen. Die resultierenden Einheiten<br />

sind im Allgemeinen unregelmäßige Polygone, wodurch jedoch häufig technische Probleme bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Darstellung</strong> <strong>der</strong> betrachteten Prozesse <strong>auf</strong>treten. Aus diesem Gr<strong>und</strong> basieren viele Modelle (SHE-<br />

Modell (Abbott u. a. 1986a,b), WASIM-ETH (Schulla 1997)) <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Zerlegung des Einzugsgebietes<br />

in gleichförmige Raster, <strong>der</strong>en Größe von Eingabedaten <strong>und</strong> Problemstellung abhängig ist.

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