Der Diamant : eine Studie - Swedish Gem AB
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Spezieller Teil. 8l<br />
Kristall 12. Taf. 6, Fig. 40, 44. Taf. 7, Fig. 47.<br />
Sammlung V. Goldschmidt. Erworben 1908 von Krantz in Bonn. Kimberley<br />
(Südafrika). Gewicht 35 mgr. Wasserklar, mit schwarzen unregelmäßigen<br />
Einschlüssen.<br />
Kombination p und c, ausgezeichnet durch scharfe Kanten und<br />
schön spiegelnde Flächen. Die Oktaederflächen sind glatt, ohne<br />
Streifung, doch finden sich gegen die Mitte einige zarte dreieckige<br />
Wachstumsfigürchen. Ebene Würfelflächen sind an fünf Oktaederecken<br />
entwickelt, an der sechsten ist <strong>eine</strong> matte Abstumpfung sichtbar,<br />
die ein schwaches der c-Fläche entsprechendes Reflexbild gibt. Eine<br />
nähere Betrachtung dieser Fläche zeigt, daß sie aus f<strong>eine</strong>n Oktaederspitzen<br />
besteht, worin sie an Krist. 15 (Fig. 37)<br />
erinnen. An den<br />
anderen fünf Würfelflächen ist <strong>eine</strong> Oberflächenstruktur nicht sichtbar,<br />
Sie spiegeln stärker als die Oktaederflächen. <strong>Der</strong> Eigenart der<br />
Flächen entspricht das Reflexbild (Fig. 40).<br />
Die Oktaederpunkte sind von starken Lichthöfen umgeben;<br />
kurze [D] Züge entsprechen den zarten dreieckigen Wachstumsfigürchen.<br />
Das Reflexbild <strong>eine</strong>r Würfelfläche ist in Fig. 44 vergrößert<br />
wiedergegeben. Es besteht aus vier dicht aneinander gestellten<br />
Punkten und vier kurzen Strahlen, die unseren [B] Zügen (Taf. i,<br />
Fig. 2) entsprechen und zu den p-Punkten hinziehen. Diese Reflexe<br />
erinnern an die Reflexe der würfelförmigen Kristalle 55, 57, 65.<br />
Außer diesen<br />
vier Punkten und vier Strahlen besteht der Würfelreflex<br />
aus <strong>eine</strong>m schwachen punktierten Lichthof<br />
Die scharfe Ausbildung der Würfelflächen in <strong>eine</strong>m Wachstumsgebilde<br />
ist <strong>eine</strong> große Seltenheit. Wir sind im Besitze von<br />
<strong>eine</strong>m zweiten solchen Kristall, und auch Prof. Vrba in Prag hatte<br />
die Güte, uns <strong>eine</strong>n ähnlichen zu zeigen. Alle drei Kristalle stammen<br />
aus Kimberley,<br />
Wir haben aber Grund anzunehmen, daß Kristalle solcher Ausbildung<br />
die Ausgangsformen für <strong>eine</strong> Gruppe unserer Lösungskörper<br />
gebildet haben: so von Krist. 47, 48, 49, vielleicht auch 50.<br />
Bei den Händlern auch in den Sammlungen finden sich öfters<br />
angeschliffene Würfelflächen. Diese unterscheiden sich von den<br />
natürlichen durch <strong>eine</strong> vom Schleifen herrührende zarte Streifung.<br />
Auch sind die Projektionspunkte nie genau am theoretischen Ort.<br />
Entscheidend für die natürlichen Würfelflächen ist die Eigenart des<br />
Reflexes.<br />
Fersmann u. GoldschmiJt, <strong>Diamant</strong>. 6